Es war ein wunderbarer Morgen. Kein Lüftchen, wolkenloser Himmel. Wir radelten los in Richtung Süden. Die Hügel, gestern von Süden her erklommen, heute Morgen von Norden her, fühlten sich anders an. Bald waren wir auf dem ersten Aussichtspunkt, dem Carboneraspässchen.
Wir genossen den Blick in Richtung SĂĽden, liessen es anschliessend die Spitzkehren hinunter rollen, bis ans Meer, dann ĂĽber ein paar kleinere HĂĽgel bis nach Carboneras, wo wir uns nach rechts ins Landesinnere wandten. Ein paar ziemlich ruppige Auf’s und Ab’s bis wir das Muschelhaus entdeckten. Ein Name, der wohl nur in den Tourenplänen von EitzingerSports zu finden ist.
Wie auch immer, es ist jedenfalls das auffälligste Haus in diesem einsamen Tal. Mit etwas Fantasie, und betrachtet im richtigen Winkel, kann darin eine geöffnete Muschel entdeckt werden.
Unsere Fahrt geht bald weiter, an diesem Haus vorbei, weiter das Tal hinauf, zwischen unzähligen Olivenbäumen, bis es auf der anderen Seite fast unerwartet hinunter geht. Heute werden wir einen neuen Weg fahren. Die Abzweigung ist bald gefunden, wir fahren durch ein Bachbett, anschliessend eine steile Rampe hinauf. Die Dörfer, die wir durchqueren scheinen noch verlassener also sonst. Ein paar Hügel, ein weiteres Bachbett, nochmals eine Rampe und wir befinden uns schon wieder auf einer der guten Strassen, diesmal nach Polopos hinauf.
Polopos, das kleine Kirchlein, bekannt aus dem Film “Vier Fäuste fĂĽr ein Halleluja”, gibt mir wieder Gelegenheit darauf hinzu weisen, dass in Andalusien nicht nur Spaghettiwestern, sondern auch viele andere, berĂĽhmte Filme, gedreht wurden.
Es folgen nochmals ein paar enge Kurven, ein paar Auf’s und Ab’s, bevor wir zur Einfahrt in die Via Verde kommen.
Leider fehlt da die BrĂĽcke der Via Verde, so dass wir wieder einmal aus dem Bachbett auf dieses Eisenbahntrasse hinauf kurbeln mĂĽssen. Aber einmal oben angelangt, geht es mit “eisenbahnfähigem” Gefälle während fast 10 Kilometern hinauf zu unserem Mittagessen in Lucainena de las Torres.
Der Wind ist uns heute sehr wohlwollend gesinnt. Nach dem Mittagessen werden wir von ihm den grössten Teil der Strecke nach Sorbas, dann auf der ehemaligen Mittelmeerautobahn hinunter nach Los Gallardos und zum Schluss auch noch bis fast ans Meer geschubst. Unter diesen guten Umständen erlaubten wir uns einen Abstecher nach Mojacar Pueblo hinauf, auf die Aussichtsterrasse.
Unglücklicherweise schob sich gerade in diesem Moment eine grössere Wolke vor die Sonne, so dass das Foto jetzt nicht so einen strahlend, sommerlichen Eindruck hinterlasst.
Während den letzten Kilometern bis ins Hotel, schiebt uns dann der Wind wieder dem Meer entlang.
Relive ‘Die Via Verde hinauf’
Weblog am 09.04.
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