Erstaunlicherweise kam mein Routenplaner zur Ansicht, dass der direkte Weg von Granada nach Sevilla nur gerade 35 KM kürzer sei, als die Route über Cordoba. Deshalb fahre ich einen scheinbaren Umweg nach Sevilla. Gäste in Mojacar schwärmten damals auch von der Moschee in Cordoba. Ich hatte zwar ein etwas ungutes Gefühl, Rad und Gepäck irgendwie gesichert hinstellen zu können. Ich konnte mich heute denn auch nicht überwinden, mein Gefährt wo und wie auch immer stehen zu lassen.
Die Moschee ist gut versteckt zwischen engen Gassen. Zudem gibt es überall Zutrittskontrollen. Mit Rad und Gepäck ist da nichts zu machen. Es blieb der Blick von aussen, wenigstens an das Quartier, in dem die Moschee steht.
Liest man im Internet, ist es das bedeutendste und weltweit auch das grösste Gebäude des Islams vor der Christianiserung. Heute ist es die römisch-katholische Kathedrale der Stadt und ist der “Empfängnis unserer lieben Frau” geweiht.
Der Bau wurde damals während Jahren immer wieder erweitert, besteht heute aus 19 etwa gleich grossen Schiffen. Schaut man sich die Bilder zum Beispiel bei Google an, so gibt es vermutlich nur ein einziges Wort das das umschreiben könnte: überwältigend.
Mein heutiger Weg von Castro del Rio über Cordoba nach Palma del Rio führte durch viele Veränderungen in der Landschaft. Gestern schon schrumpften die Berge zu wellenartigen Hügeln. Auch heute wurden sie zunehmend flacher.
Mit einzelnen Ausnahmen, worauf dann eine Burg gebaut wurde.
Am Anfang der Fahrt fuhr ich weiterhin durch riesige Anpflanzungen von Olivenbäumen. Kurz vor Cordoba wechselte dieses Bild. Die Olivenbäume verschwanden mehr und mehr, dafür stehen nun Getreidefelder entlang der Strasse. Nach Cordoba wechselte das Bild nochmals hin zu Orangenbäumen. Eine Weile lang standen auch riesige Kakteen entlang der Strasse.
Wie man aus den Fotos unschwer erkennen kann, war das Wetter heute erstmals nicht besonders schön. Dunkle Wolken am Himmel und ein recht starker Wind fegte über die Hügel. Während des ersten Teils der Fahrt nach Cordoba eher als Seitenwind, nach Cordoba nur noch ziemlich genau von vorne als Gegenwind. Und weil alles so flach ist, gibt es auch kein Entrinnen vor dem Wind. Wälder gibt es weiterhin keine, höchstens mal ein paar zusammenstehende Bäume.
Ich befinde mich jetzt etwa 90 KM vor Sevilla.
Relive ‘Durch die Provinz Cordoba’
Weblog am 08.05.
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