Der Start in den neuen Tag wie üblich bei etwas kühleren Temperaturen. Ein unerwartet starker Rückenwind blies mich förmlich auf den ersten Hügel hinauf. Doch dann war Schluss mit lustig. Windstille fast den ganzen Tag, bis kurz vor Salamanca, da gab es etwas Gegenwind.
Wohl vieles was ich heute durchrollt habe, war Weidland. Kühe grasten auf den Weiden, der Baumbestand wurde je länger desto dichter, man konnte von richtigem Wald reden.
Spätestens beim Aufstieg zum ersten Pass hinauf, fuhr ich zum ersten Mal seit vielen Wochen wieder einmal durch einen schattenspendenden Wald. Nicht dass es besonders kühl gewesen wäre, aber die Sonne brannte wenigstens nicht unablässig auf den Rücken.
Bald danach verlasse ich die Extremadura und fahre nach Kastilien und Leon hinein.
Leider wandelte sich dieses Bild von Schatten auf der Strasse schon bald wieder.
Wer könnte bei einem so schönen Platz um die Mittagszeit einfach dran vorbei fahren?
Getraute mich dann aber doch nicht, davon Wasser zu nehmen. Der erste vorbeifahrende Automobilist fĂĽllte zwar eine Flasche, leerte diese aber seinem wohl ĂĽberhitzten Volvo in den KĂĽhler. Erst der zweite fĂĽllte einen 8-Liter Kanister und fuhr weiter. Aber dann war meine Mittagszeit bereits vorbei.
A propos Verkehr: ich fahre nun schon seit einigen hundert Kilometern auf den rot nummerierten Strassen wie zum Beispiel die N630 (seit Sevilla). Eigentlich Staatsstrassen, meist sehr guter Belag, meist angenehme Steigungsprozente, oftmals mit einer Art von schmalem Pannenstreifen, ab und zu eine Tankstelle oder ein Rastplatz. Auch ab und zu ein Auto. Selbst jetzt unter der Woche, gibt es auf diesen Strassen kaum Verkehr. Manchmal zwischen den Autobahnanschlüssen bis zum nächsten Dorf, oder um so grosse Städte wie Sevilla, Plasencia oder eben Salamanca. Allerdings verläuft fast parallel zu diesen Strassen oftmals auch eine Autobahn. Aber auch dort, hat es zwar mehr Verkehr, aber bei weitem noch nicht viel.
Bald nach der Passhöhe wurde es wieder sehr flach und weitläufig.
Viele kleine HĂĽgel waren zu nehmen. Der Baumbestand lichtete sich wieder, das Land schien eher Weidland zu sein. Obwohl ich nur noch sehr selten KĂĽhe und ein einziges Mal ein paar Pferde darauf beobachten konnte.
Den Störchen allerdings gefielen wohl die Masten der Hochspannungsleitungen. Die hatten sich trotz oder vielleicht sogar mit Hilfe dieser “Abschreckungsdrähte” häuslich eingerichtet. Einige Kilometer lang. Mast fĂĽr Mast war jeweils mit einem Storch, oder Storchenpaar besetzt. In einem Falle habe ich sogar gesehen, wie sich ein junger, noch grauer und flaumiger Storch anschickte, Flugbewegungen auf dem Rand des Storchennestes zu ĂĽben.
Der zweite Pass fĂĽr heute nahte.
Und beim Blick zurĂĽck, gab’s sogar noch ein paar Schneefelder zu sehen.
Auf den letzten Kilometern waren dann noch die ĂĽblichen kleinen Wellen zu nehmen, bevor ich mich in Salamanca auf die Suche nach meinem heutigen Hotel machen konnte.
Die Tage seit Sevilla waren hier sehr heiss. Mein GPS berechnete Durchschnittstemperaturen von bis zu 30 Grad für die Zeit der Fahrt. Spitzen konnten aber 40 Grad sein, und das nicht während des Mittagessens an der Sonne! Heute Morgen während des Morgenessens lief der TV. Da war die Rede von einer Hitzewelle im westlichen, mittleren Teil von Spanien. Heute bin ich dieser Hitzewelle wohl entronnen. Es war deutlich angenehmer, wenn doch auch immer noch sehr warm. Allerdings befinde ich mich jetzt mit etwa 800 Meter über Meer auch deutlich höher als noch in Sevilla mit einer Höhe von unter 100 Meter über Meer.
FĂĽr die, die das Relive-Filmchen anschauen: bei einigen Kreiseln mache ich eine volle Runde. NatĂĽrlich nicht fĂĽr den Film. Sondern seit Sevilla fahre ich auf der N630. Egal wohin mich das Navi dirigiert. So bin ich heute einfach ohne Navigationshilfe gefahren. Prompt hatte ich Pech, denn ein Weile entlang der Autobahn, war die N630 nicht so beschriftet wie gewöhnlich, sondern als “Via di Servizio”. Da brauchte ich dann doch einen Blick auf das Handy und die Google-Map, um den richtigen Ausgang zu erwischen.
Relive ‘Nach Salamanca’
Weblog am 14.05.
1766 HM | |||
---|---|---|---|
Grad |
24 Grad |