Als ich gestern Abend von SĂĽden her nach Salamanca einfuhr leuchtete die Kathedrale im abendlichen Sonnenlicht. Aus GrĂĽnden des Verkehrs konnte ich auf der BrĂĽcke nicht anhalten und ein Foto schiessen. Das wollte ich heute Morgen nachholen.
Allerdings bei Morgenlicht, da fehlt das rötliche Strahlen. Die Seite befindet sich fast vollständig im Schatten. Imposant sieht es aber dennoch aus.
Danach legte ich einen grandiosen Fehlstart hin. Wieder fahre ich ohne Navigation. Den Wegweiser nach Zamora hatte ich am Kreisel gesehen. Doch plötzlich realisiere ich, dass ich wohl auf die falsche Seite fahre. Zwar eine andere Strasse als gestern, aber die Sonne befand sich links von mir. Kehren und nochmals durch ganz Salamanca. Diesmal wie gewohnt auf der N630, ist ja gut markiert.
Bald bin ich wieder draussen, die Industriezone liegt hinter mir, es wird wieder flach. Den grössten Teil meiner Strecke bin ich heute wohl durch Getreidefelder und Wiesen gefahren.
Seit Tagen kommt mir das Gelände vor, wie man es zum Beispiel aus dem Train-Simulator oder dem Flug-Simulator kennt. Eher flach, meist Hügel die sanft ansteigen (mal abgesehen von den beiden gestrigen Pässen), hie und da ein Haus, manchmal Bruchsteinmauern, Bäume die sehr locker platziert in der Gegend stehen. Ab und zu ein paar Tiere, meist Kühe, heute auch eine Schafherde.
Und doch, so flach ist es schlussendlich doch nicht.
Irgendwie müssen ja die vielen Höhenmeter pro Tag zusammen kommen.
Kurz vor Zamora entdeckte ich auch heute wieder ein bewohntes Storchennest.
Scheinen schon Künstler zu sein, wo und wie die Störche ihre Nester hinbauen. Und vor allem, wieviel Material die zusammentragen müssen, damit ein derart grosses Nest entstehen kann.
Die heutige Etappe gerät unfreiwillig etwas kurz. In der Regel suche ich mir das Hotel oder die Unterkunft nach etwa 100 KM für die nächste Nacht am Abend davor. Gestern hat das nicht geklappt. Weder Google noch Booking(dot)com brachten überhaupt Resultate, die einigermassen an meinem Weg gelegen wären. Ich startete dennoch heute Morgen, mit dem Hintergedanken, dass man ja immer etwas findet, ein Casa Rural, oder eine Pilgerherberge würde sich sicher finden lassen. Doch als ich nach gut 60 KM Fahrt in Zamora ankam, und nichts gefunden hatte, was mir hätte passen können (nur so als Beispiel), verliess mich der Mut. Was, wenn auch nach Zamora tatsächlich nichts zu finden ist? Bald kommen die Höhenmeter über das Gebirge nach Santiago de Compostela. Die Gegend hier scheint nicht mehr so dicht bewohnt zu sein, wie die Strecke von Sevilla nach Salamanca. In einem Park von Zamora setzte ich mich hin, checkte nochmals durch und suchte mir dann zum Schluss ein Hotel in Zamora.
Da habe ich nun in aller Ruhe die Strecke in passende TeilstĂĽcke zerlegt und die UnterkĂĽnfte durchgebucht, hinauf bis nach Santiago de Compostela. Als Nebeneffekt gibt es erst noch so etwas wie einen halben Ruhetag.
Relive ‘Salamanca – Zamora’
Weblog am 15.05.
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