Der Weg aus Santiago de Compostela hinaus war ein bisschen kompliziert und mühsam. Viele Strassenkreisel, viele Abzweigungen zu Autobahnen, einige Hügel. Doch auf dem Track betrachtet, habe ich es schlussendlich doch gar nicht so schlecht getroffen. Der heute gefahrene Weg sieht wieder einmal wie ein Umweg aus. Es hätte zwar eine direktere Verbindung gegeben, doch zum Preis von viel mehr Höhenmetern. Die 10 zusätzlichen KM nahm ich dagegen gerne in Kauf. So begnügte ich mich einmal mehr mit dem Fahren auf den Staatsstrassen. N550, N634 und die N-VI.
Am nördlichen Ende von Santiago de Compostela kamen heute viele Pilger daher. Schon am Vormittag. Später habe ich dann einige Radfahrer gesehen, die ich ebenfalls den Pilgern zuordnen würde. Während meinem Mittagslunch, irgendwo unterwegs an einem Waldrand und bei Granitbänken und -tischen, überholten mit zwei Frauen ebenfalls auf dem Fahrrad. Es soll nämlich auch Pilger geben, die marschieren, oder eben fahren, wieder nach Hause.
Kastilien und Leon und jetzt noch Galicien ähneln ja sehr stark unseren Voralpen. Seit Tagen durchfahre ich vor allem Wiesenland und Weidland. Hie und da mal ein paar Kühe, vielleicht auch mal Pferde, noch seltener Schafe auf der Wiese. Seit Tagen auch ist es ziemlich wellig und hügelig. Mal tendenziell hinauf, mal tendenziell hinunter. Fast zuverlässig irgendwo zwischen 300 und 800 Metern über Meer, natürlich mit einzelnen Ausreissern nach oben oder unten.
Nicht nur Land und Hügel haben sich seit Salamanca, spätestens Zamora, verändert. Allmählich hat sich auch die Architektur der Häuser verändert. Südlich Salamanca alles, meist weisse Häuser, eher klein, kaum einmal ein gepflegter Garten, hingegen oftmals viel Blumen. Mal von den Grossstädten und Industriebauten abgesehen, die alle irgendwie gleich eng, oftmals auch unsauber, geblieben sind. Es gab auch südlich Salamanca ab und zu eine Villa, oder ein schöner Garten, doch das hat sich irgendeinmal zu häufen begonnen. Das blendende Weiss der Häuser ist fast vollständig verschwunden. Es sind jetzt eher Häuser in unserem Baustil. Ja manche wecken sogar Erinnerungen an Ferien in Dänemark oder an der Ostsee. Die Gärten sind jetzt grösser, oft sehr schön gepflegt, dafür sind die Blumen an den Häusern fast vollständig verschwunden.
Während man im Süden von Spanien kaum jemals jemanden auf dem Feld hat arbeiten sehen, ausser die vielen Nordafrikaner in den Treibhäusern und den Gemüseanbauten, so begegnet man jetzt doch des öftern Traktoren auf den Feldern oder auch auf der Strasse.
Eine etwas merkwürdige Entdeckung machte ich heute zufällig am Wegrand.
Im ersten Moment dachte ich, es könnten Urnengräber sein. Vielleicht etwas aufwändig gestaltet, aber bei genauerem Hinsehen,
… bin ich mir dessen nicht mehr so sicher. Allerdings frage ich mich, ob die ihre Toten oberirdisch “begraben”. So in einer Art von Mausoleums vielleicht.
Relive ‘Von Santiago de Compostela nach Lugo (Galicien)’
Weblog am 20.05.
1517 HM | |||
---|---|---|---|
Grad |
14 Grad |
2 Kommentare
Schreibe einen Kommentar →