Gestern hatte ich ja mit der Grenzüberfahrt von Spanien nach Frankreich mit der EuroVelo 1, der Atlantikroute, kurz Bekanntschaft gemacht. Sie beginnt schon in Portugal, verläuft dann durch Spanien, teilweise parallel zu den von mir benützten Strassen, unter anderem auch auf dem Jakobsweg, und gelangt dann ebenfalls via Pamplona an den Atlantik. Ich habe die entsprechenden Täfelchen in Spanien schon ein paar Mal gesehen, aber immer bei Abzweigungen auf Schotterstrassen.
Ăśber die ersten etwa 20 Kilometer von gestern gibt es nicht viel zu berichten. Es waren die normalen Verkehrswege der Autos.
Doch heute war das bald anders. Nach ein paar steilen Rampen hinauf und hinunter, gab es schon mal einen ersten Blick auf den Atlantik.
Die Strasse führte dann aber noch weiter auf den normalen Verkehrswegen, manchmal abgetrennt von der Hauptstrasse, manchmal einfach durch die Quartiere der Dörfer, wenig auf separaten Radwegen. So gelangte ich nach Biarritz.
Bei der Realisierung des Weges legte man offensichtlich viel Wert darauf, den Touristen durch die Altstadt und eben an obiger Kathedrale vorbeizufĂĽhren. Alles auf separaten Radwegen, oft den verkehrten Weg durch Einbahnen hindurch, am alten Hafen vorbei zu einem Aussichtspunkt ĂĽber den Atlantik.
Im Nachhinein bin ich sehr froh, dieses Foto geschossen zu haben. Denn bald führte der Weg, ab jetzt fast ausschliesslich nur noch auf separaten, geteerten Radwegen, durch viel Wald. Ab und zu ein Dorf, meist eine Ferienanlage, Campingplätze, Wohnwagenplätze, Ferienhäuschen im Stile von Pfadilagern.
Einmal führte die Route um einen grösseren Hafen herum.
Und ein zweites Mal war es eine ganz merkwĂĽrdige Routenwahl um BrĂĽcken herum. Ob man dem Radfahrer die Arbeit von irgend einem BrĂĽckenarchitekten zeigen wollte?
Den Atlantik sah ich seit Biarritz eigentlich nie mehr. Das war vielleicht auch gut so, denn es windete relativ stark. Der viele Wald, und die erste DĂĽne am Atlantik, haben da sicher ziemlich viel Wind abgehalten.
A propos Wald: Meist ist es ein sehr lichter Wald. Anfänglich sehr oft bestehend aus Laubbäumen. Es gab längere Passagen von Pinienwäldern. Auch Föhren kommen sehr oft vor. Der Boden scheint fast nur aus Sand mit einer dünnen Schicht Humus zu bestehen.
MerkwĂĽrdigerweise sind mitten aus dem Wald, riesen grosse StĂĽcke gerodet worden. Wenige Flächen wurden wieder mit neuen jungen Föhren bepflanzt. Gerodet wird mit grossen Maschinen, die die Bäume umsägen, gleich entasten und in 10 oder 20 Meter lange StĂĽcke zerschneiden. Eine zweite Maschine “kĂĽmmert” sich um den Wurzelstock. ZurĂĽck bleibt ein unansehlicher Waldboden aus aufgeworfenem Sand, Humus, Ă„sten und Farnkräutern. Selbstverständlich stehen die Tafeln, die auf die Naturbelassenheit des Waldes hinweisen, nicht an diesen gerodeten Stellen.
Der Radweg selber könnte eine Autobahn für Rennvelos sein. Geholper gibt es nur, wenn allenfalls Wurzeln von Bäumen irgend eine Welle im Belag angehoben haben. Die meisten sind dann sogar mit Farbe markiert.
Das Wetter mag auf einzelnen Fotos etwas trüb aussehen. Tatsächlich hatte ich nur einmal Zweifel, ob ich vielleicht doch besser den Regenschutz überziehen sollte. Die Strasse war dann noch eine Weile lang nass. Doch dann verzogen sich die Wolken wieder und gegen den Schluss der Fahrt, lachte sogar die Sonne vom Himmel herunter.
Relive ‘EuroVelo 1 (Atlantikroute) Teil 1’
Weblog am 28.05.
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