Wider Erwarten regnete es am Morgen nicht mehr. Meine Einkäufe hatte ich schon gestern Abend besorgt. Es konnte also sofort losgehen. Vom Hotel ĂĽber zwei HĂĽgel zurĂĽck zu meinem Track in Avoine. Dann ein paar Kilometer ĂĽber Land, zwischen einigen Rebstöcken hindurch und unter anderem auch ĂĽber den l’Indre.
Denn nicht alles, was Wasser hat, ist automatisch die Loire. Es gibt nebst einigen Nebenarmen der Loire auch noch diverse ZuflĂĽsse, wie eben l’Indre. Hat zwar kaum eine feststellbare Fliessgeschwindigkeit, ähnelt eher einem TĂĽmpel, aber ist immer noch ein Fluss.
Wenig später befinde ich mich auf einem Damm, neben der Loire.
Rechts ziehen immer wieder kleine Ortschaften oder Weiler vorbei, gebaut direkt neben dem Damm, links das meist riesenbreite Bett der Loire. Schaut man sich das Profilbildchen weiter unten in diesem Posting an, so fahre ich heute mindestens 35 KM auf diesem Damm. Zuerst entlang der Loire, später dem Cher, einem ebenfalls recht grossen Zufluss zur Loire.
Wobei das Foto hier nur eine besonders lauschige Ecke darstellt. Der Cher stürzt sich links neben dem Gebüsch über eine Stufe Steine und Geröll hinunter.
Es bleibt auch noch flach, als die Strecke den Cher verlässt und in die Stadt Tours abzweigt. Nach einer Passage entlang von Golfplätzen und Grünanlagen, will uns der Radweg mitten durch die Stadt leiten, vorbei am Regierungs- und Justizgebäude, oder vielleicht auch Palast, direkt vor die Kathedrale.
Auch ich versuche, wie alle anderen Radfahrer und Touristen auch, diese Kathedrale auf ein Foto zu bringen. Die Platzverhältnisse sind sehr eng. Weder hochgestellt, noch quer, kann sie richtig verpixelt werden.
Nach Tours, also etwa bei KM 75, kommen heute die ersten Hügel die weh tun. Hinauf auf eine Anhöhe voller Rebstöcke. Domaine de Chateaux xyz kann man immer wieder und überall lesen.
Danach geht es an der Loire wieder flach weiter, bis nach Amboise. Dann wird es nochmals sehr steil. Rund ums Schloss, mitten durch die Altstadt, hinauf auf den SchlosshĂĽgel.
In Amboise gibt es unter anderem einzelne Häuser, die sind in den Berg hinein gebaut. Vorne, die Front, sieht ganz normal aus mit Fenster und TĂĽre, doch dahinter ist Berg, quasi eine Höhle. Im Vorbeifahren habe ich auch noch das Da Vinci Haus gesehen. Unter anderem soll er in diesem Haus “Mona Lisa” kreiert haben.
Nach einer längeren Fahrt in der Höhe, geht es wieder an die Loire hinunter. Die schwarze Wolke, die sich in den letzten Stunden zusammenbraute und aus der vereinzeltes Donnergerumpel ertönte, wurde nun doch langsam undicht. Ich erwischte zwar nur ein paar einzelne Tropfen. Viel schlimmer waren all die kleinen Fliegen überall. Das prasselte manchmal wie Regen am Helm. Beine und Arme waren danach vollgeklebt mit diesen Viechern. Mit den ersten Sonnenstrahlen, war das aber glücklicherweise bald vorbei.
Eine bessere Erfahrung war der Wind. Um das Gewitter herum windete es ziemlich stark. Ich befand mich zu dieser Zeit etwa auf den letzten zehn Kilometern vor dem Hotel. Der Rückenwind gab ganz schön Schub. Schon bald erkannte ich die Brücke von Blois.
Mein Etappenziel von heute. Das Hotel liegt auf der anderen Seite der BrĂĽcke.
Relive ‘Chinon – Blois (Centre-Val de Loire)’
Weblog am 04.06.
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