Die Abfahrt erfolgte bei sehr trübem Wetter. Den kurzen Stopp bei der Bäckerei nebenan benutzte ich auch gleich für ein Stimmungsfoto.
Die Fahrt ging weiter, entlang dem Doubs und seinen Kanälen. Eine Abkürzung war dabei, die recht viel Kraft über den Hügel kostete, aber danach war ich wieder am Kanal.
Bei Voujeaucourt vereinigen sich der Fluss l’Allan und der Doubs. Hier sah ich auch zum ersten Mal das Schild “Canal du RhĂ´ne au Rhin”.
Damit ist doch eigentlich der Beweis erbracht, dass man vom Rhein an den Atlantik mit dem Schiff fahren kann. Denn der Kanal mündet ja in den Doubs, der Doubs und seine Kanäle münden in die Loire und die Loire fliesst in den Atlantik.
Wenig später treffe ich auch hier nochmals auf eine Kanalbrücke.
Unten dĂĽrfte sich der Fluss l’Allan befinden während sich oben der Canal du RhĂ´ne au Rhin befindet.
Auf den Radwegen waren seit über 100 KM immer wieder KM-Zahlen aufgemalt. Für meine Fahrtrichtung in abnehmender Reihenfolge. Wie damals beim Radweg La Loire à Velo, erwartete ich, dass um den Kilometer 0 herum, irgend eine Informationstafel stehen würde. Doch da war nichts. Später, beim schreiben dieses Postings merkte ich, dass ich in diesem Moment wohl das Burgund verlassen habe, und ins Elsass gefahren bin.
Es kam der Moment, dass der Canal du Rhône au Rhin seinen höchsten Punkt überschritten hatte. Rundherum waren auf der Karte des GPS plötzlich viele grössere und kleinere Seen zu sehen. Von meiner Seite her, der westlichen Auffahrt, standen die Schleusen sehr weit, manchmal mehrere Kilometer, auseinander. Die Hubhöhe schien mir eher klein zu sein. Mit dem Überschreiten des Scheitelpunktes, etwa bei KM 65, standen die obersten paar Schleusen sehr nahe beieinander. Das mögen höchstens zwei oder drei Schifflängen gewesen sein. Für mich ging es deshalb ein paar Kilometer zügig bergab.
Bei einem gĂĽnstigen Rastplatz, diesmal sogar wieder mit kleinem Vordach, machte ich dann aber doch meinen Halt fĂĽr das Mittagessen.
Das Häuschen entpuppte sich als Bücherecke, wie man sie bei uns manchmal in ausgedienten Telefonkabinen sieht.
Natürlich flachte auch hier das Gefälle rasch wieder ab. Bis nach Mülhausen war es dann doch wieder nur ein flaches dahinkurbeln. Erst danach, als die Kanäle in Richtung Basel zeigten, da spürte ich wieder, dass es schwach bergauf geht.
Dies aber vermutlich auch nur deshalb, weil der Radweg nicht mehr schön direkt neben dem Kanal gebaut war, sondern etwas abseits. Es war ein hügeliges auf und ab.
Übrigens hat es entlang und auf den Kanälen ziemlich viele Tiere. Ich weiss nicht wie viele Fischreiher und Silberreiher ich in den letzten Tagen gesehen habe. Enten, die auf dem meist schmalen Band Gras zwischen Kanal und Radweg in einer Ruhe ihren Morgen- oder Mittagsschlaf abhalten. Schwäne sind mir eigentlich erst seit der Fahrt entlang dem Doubs aufgefallen. Frösche und Lurche hört man überall immer wieder quaken. Seit heute sind auch Störche in Ufernähe anzutreffen. Merkwürdigerweise habe ich heute auch ein paar tote Fische, richtig fette Brocken, im Wasser gesehen. In seltenen Fällen sieht man mal einen Fisch nach einer Mücke über dem Wasser schnappen. Auch Vögel, meist ganz kleine und flinke, jagen über dem Wasser nach Mücken.
Mit dem Wetter hatte ich heute wieder einmal ziemlich viel Glück. Kurz vor Mülhausen nieselte es mal eine Zeit lang. Sonst blieb ich trocken. Die meisten Radfahrer die mir entgegenkamen, waren in Regenkleider gehüllt. Die Strassen waren auch ab und zu nass. Den grauen Fäden unter den Wolken nach zu schliessen, musste es wohl sporadisch rundherum immer wieder geregnet oder eben genieselt haben.
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