Zweiter Teil im Rahmen des Festive500. Ich rollte aus dem Aaretal hinaus, dann ein kurzes StĂĽck das Limmattal hinauf und in der Agglomeration Baden-Wettingen bog ich ab ins Furttal.
Manchmal hatte ich etwas Gegenwind. Mit zunehmender Höhe sah ich auch den Alpenkamm hinter Zürich immer besser. Bei Adlikon geht es über den Ausläufer der Lägern. Sozusagen im letzten Moment, sowohl des Tages als auch auf Grund der Strecke, noch ein letzter Blick zurück zu den Alpen.
Bald erreiche ich für heute den höchsten Punkt. Ab jetzt geht es zügig hinunter ins Neeracherried. Dann weiter immer mehr oder weniger in nördlicher Richtung bis zur grossen Hauptstrasse am Rhein in der Nähe von Glattbrugg.
Es war eine gute Idee auf den Radweg entlang der Glatt zu verzichten und statt dessen auf der Hauptstrasse nordwärts zu fahren. Mit etwas Rückenwind und meist auch etwas bergab, kam ich zügig vorwärts. Zudem hatte es in den Dörfern kaum Verkehr. Ich wage sogar zu behaupten, dass ich am Himmel, unter der Anflugschneise zum Flughafen Kloten, mehr Flugzeuge gesehen habe, als Autos auf meiner Strasse.
Dann dem Rhein entlang, wieder meist auf Radwegen, meist parallel zur Hauptstrasse, hinunter. Weiach, Kaiserstuhl, Bad Zurzach, Koblenz, nur um die grössten paar Ortschaften zu nennen. Fast die ganze Strecke mit nur ganz wenig Verkehr auf der Hauptstrasse nebenan.
Im Aaretal benutze ich heute mal wieder den Dammweg entlang dem Klingnauer Stausee. Die Annahme, dass hier sowieso keiner mehr sein würde war falsch. Hundehalter, meist recht gut beleuchtet, eine ganze Familie, alle mit auffällig leuchtenden Westen, aber auch der Radfahrer mit dem roten Licht nach vorne, und der andere mit dem blendend weissen Licht, waren doch noch unterwegs. Beim Beginn der Fahrt entlang dieses Stausees schwebte über dem oberen Ende des Sees so ein diffuses, rötliches Licht. Vielleicht ein Gemisch aus letztem Abendrot über den Alpen und den Lichtern der Ortschaften. Bald erlischt es ganz. Zurück bleiben die Lichter der Strassenlaternen der Brücke über die Aare und deren Spiegelungen in der Aare.
Dann nach Döttingen, über die Ebene hinauf nach Würenlingen, die grosse Überraschung. Mit einem Mal und völlig unvorbereitet, stehe ich im Gegenwind. Gefühlt ist er viel zu warm. Sogar die Anzeige der Temperatur am GPS beginnt langsam zu steigen. Ob da irgend ein Ausläufer des Föhnsturms in den Alpen, seinen Weg über den Zürichsee, das Limmattal hinunter bis in die letzten Kilometer der Aare gefunden hat? Er lässt jedenfalls erst nach, nachdem ich beim Wasserschloss um den Bruggerberg herum weiter das Aaretal hinauf nach Hause fahre.
Weblog am 27.12.
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