Normalerweise wäre heute wieder die Runde “Aaretal auf und ob” oder etwas ähnliches fällig gewesen. Ich benutzte aber das schöne Wetter und die vermeintlich nachlassende Bise, um aus der Fahrt im Aaretal etwas grösseres zu machen.
Während der Hinfahrt suchte ich all die Vacation Condos, die virtuellen Ferienhäuschen, auf, weil seit der letzten Fahrt schon wieder mehr als dreissig Tage verflossen waren und ich somit aus dem “Mietverhältnis” rausgeflogen bin. Zu meiner Freude konnte ich mich bei allen fĂĽnfen wieder erfolgreich einchecken. Nach getaner Arbeit schwenkte ich in Olten in Richtung Basel ein.
Die Auffahrt war so etwas wie ein Spiel mit dem Wind. Die Bise verfängt sich wohl manchmal in den Hügeln. Jedenfalls bekam in unerwartet Unterstützung durch Rückenwind, hatte andererseits aber auch Gegenwind an Stellen, wo ich es eigentlich nicht erwartet hatte. Um die Mittagszeit hatte es über den Hauenstein kaum Verkehr. Auf der Baslerseite wird die Strasse stellenweise ausgebessert.
Etwa bis Sissach hatte ich Gegenwind, doch dann ging es auf einmal zügig vorwärts. Sissach ist für die Fasnacht dekoriert, in Liestal habe ich immer etwas Mühe den Weg zu finden. Bald darauf wird der Deckel der Autobahn zum Radweg. Man fährt durch ein Erholungsgebiet. Heute bei diesem schönen Wetter war ich natürlich nicht alleine unterwegs. Dann gibts eine kurze Gravelstrecke entlang eines Baches bis zur Abzweigung zum Amphitheater von Augst.
Ich suche mir ein halbwegs windstilles Plätzchen, aber mit immer noch brauchbarem Blick auf das Amphitheater. Mittagessen aus dem Rucksack unter kahlen Bäumen. Winter halt.
In Kaiseraugst noch etwas mit dem Handy gespielt, Munzee markiert, Punkte gesammelt. Das ganze Gebiet ist hier nämlich von diesen virtuellen Dingern übersät.
Dann wechselt die Richtung definitiv, rheinaufwärts, mitten in den Gegenwind. Die recht gute Durchschnittsgeschwindigkeit nach der langen Abfahrt vom Hauenstein herunter, schmilzt wie Schnee an der Sonne. In Möhlin ist die Dorfdurchfahrt wohl wegen der Fasnacht gesperrt. Ich weiche auf dem Radweg aus, hinauf zur Autobahn. In Stein zweige ich ab, in Richtung Bözberg hinauf.
In Hornussen ein kurzer Zwischenhalt. Es ist schon lange her, dass ich auf die Notportion zurückgegriffen habe. Normalerweise schaffe ich den Granfondo mit den mitgebrachten Sandwiches problemlos. Aber heute, in diesem Gegenwind, ist der Energieverbrauch einfach grösser. Vielleicht spielt nach dem Winter und erst dem zweiten 100er in diesem Jahr, auch die etwas verloren gegangene Übung, eine Rolle.
Ausser in der Waldpartie stellt sich die Bise während dem ganzen Aufstieg hartnäckig in den Weg. Während der kurzen Abfahrt von der Passhöhe zur Vierlinden hinunter erwischt sie mein Vorderrad gleich zweimal recht heftig. Ich entscheide mich für den Radweg, der mehr oder weniger parallell zur Passstrasse ins Aaretal hinunter geht.
Auch von dort gibt es nochmals einen schönen Blick hinüber zu den Alpen, bevor der Weg durch das bewohnte Gebiet noch ganz ins Aaretal hinunter geht.
Noch ein paar wenige Kilometer, ĂĽber die Aare und durch unsere eigenen Quartiere, bis ich das Rennrad zufrieden in den Keller stellen kann.
Weblog am 27.02.
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