Es ist meine Lieblingsrunde. Heute war die Freude daran allerdings ein bisschen wegen des sehr heftigen Windes getrĂĽbt.
Es ist eine der etwas längeren Runden. Es ist meine Lieblingstour. Wenn bei Sorbas mal die Höhe erreicht ist, sind wir schon ganz nahe an der einzigen Wüste, Tabernas, von Europa. Aber nicht nur das. Es ist auch das Gebiet in dem mindestens Teile von grossen Filmen gedreht wurden. Zum Beispiel Spiel mir das Lied vom Tod, oder Teile aus dem Tal der Könige.
Uns interessierte heute aber vor allem die Via Verde von Lucainena de las Torres. Da wurde früher, irgendwann zwischen 1900 und dem zweiten Weltkrieg Eisenerz aus der Sierra Alhamilla abgebaut und auf einer Eisenbahn ans Meer transportiert. Wir nehmen unser Mittagessen in Lucainena de las Torres ein, einem kleinen, schmucken Dörfchen an den Hängen der Alhamilla.
Die Fahrt mit dem Rennrad auf der Via Verde ist etwa 10 Kilometer lang. Die Strasse ist recht gut. Am Anfang etwas gravelartig, später geteert. Das einzige Tunnel hat in den letzten Jahren sogar eine Beleuchtung erhalten. Die Strecke für uns endet zwar immer noch im Bachbett, doch es ist absehbar, dass die Strecke weiter an den Berghängen verlaufen wird. Es scheint noch einiges im Bau zu sein.
Wenig später treffen wir in Polopos ein. Das Kirchlein ist auch Szenenbild beim Western von Bud Spencer und Terence Hill im Film “vier Fäuste fĂĽr ein Halleluja”. Sogar Clint Eastwood soll schon durch die Gassen von Polopos geschlendert sein.
Bald verlassen wir diese geschichtsträchtigen Orte und näheren uns der Sierra Cabrera. Noch die letzten Jahre waren dies ruppige, steile Anstiege über schlechte Strassen. Doch da hat sich viel geändert. Nur noch wenige Stellen sind etwas gravelartig, der Rest ist ein schöner Teerbelag.
Sehr schön ist jedes mal die Aussicht auf der Cabrera. Sieht man doch auf einen Blick fast unser gesamtes Gebiet, durch das wir diese Woche geradelt sind.
Ganz im Gegensatz zum Aufstieg auf die Cabrera ist die Abfahrt ein reiner Genuss. Nach ein paar Spitzkehren, kann man es kilometerlang richtig sausen lassen, bis hin zu einer kleinen Gegensteigung die nochmals etwas Kraft braucht.
Auf der Höhe angekommen gibt es einen wunderbaren Blick hinüber zum Dörfchen Cortijo Grande. Es soll ein arabischer Scheich diese Ecke gekauft haben und lässt nun viele Häuser und Villen bauen. Eine der Vorgaben ist allerdings, dass diese Häuser alle im selben braunen Ton gehalten werden und äusserlich, wenigstens aus der Ferne, wenig spektakulär aussehen. Verkauft werden sie allerdings unter dem Label von Luxury Cabrera Villas.
Diese schon fast ideale Welt, wurde heute nur vom Wind überschattet. Am Morgen, während der Hinfahrt, hatten wir mächtig dagegen zu kämpfen. Eine kräftige Windbö hat wohl einiges an Sand aus der Wüste bei Tabernas aufgewirbelt. Ähnlich einem Nebel zog der ganze Staub der Sierra Alhamilla entlang, auch wir waren davon betroffen. Der Spuk dauerte vielleicht eine knappe halbe Stunde. Nach dem Mittagessen konnten wir allerdings vom selben Wind ganz schön profitieren. Half er uns doch kräftig blasend die steilen Rampen der Sierra Cabrera hinauf. Auch später, entlang dem Rio Aguas und dem Meer entlang zurück ins Hotel, war er ein kräftiger Freund und verhalf uns zu Höchstgeschwindigkeiten.
Meine Runde als Film.
Weblog am 27.03.
1970 HM | |||
---|---|---|---|
Grad |
20 Grad |