Ein weiteres Update zu unserer PV-Anlage. Der Sommer nähert sich seinem Ende.
Der Sommer beginnt langsam dem Herbst Platz zu machen. Noch gibt es ein paar heisse, hochsommerliche Tage, aber der Höhepunkt der Stromproduktion ist vorbei. Zeit für einen nächsten Update zu unserer Photovoltaik-Anlage.
Zur Erinnerung: Seit Ende des letzten Jahres haben wir auf dem Dach unseres Hauses eine PVA. Die beiden Dachhälften sind mit ihrer eher südöstlichen, beziehungsweise nordwestlichen Ausrichtung nicht ganz optimal ausgerichtet. Seit ersten Januar zeichne ich das Verhalten der Anlage, die Stromproduktion und den Stromverbrauch regelmässig auf. Da ich noch keine Erfahrungswerte mit Vorjahren habe, sind die nachfolgenden Gedanken mal vorerst nur Feststellungen und Interpretationen.
Der verregnete und eher kühle Frühling zeigt auch in meinen Aufzeichnungen Spuren. So produziert die Anlage zwar schon recht viel Strom, nur wird dieser problemlos von der Wärmepumpe verbraucht. Erst mit dem Abstellen der Wärmepumpe gegen Ende Mai, produziert die Anlage nun auch regelmässig überschüssigen Strom, den wir zurückspeisen können. So beziehen wir am 01.06.2024 zum letzten Mal Strom aus dem Netz. Seitdem reicht die Kapazität des Akkus weit über die Nachtstunden hinaus.
Vielleicht gerade wegen der etwas ungünstigen Ausrichtung unseres Daches, erreicht die Anlage nie die volle Kapazität. Ein Teil der Solarzellen ist immer nicht direkt der Sonne zugewandt. Dafür dürften wir über längere Zeit des Tages Strom erhalten. Das Beispiel stellt den 13. Juni dar.
Es ist auch der Tag, an dem mit 65.6 kWh der meiste Strom an einem Tag produziert wurde. Die Stromproduktion begann bereits kurz vor 07:00 Uhr und endete gegen 21:00 Uhr. Die Spitze dürfte gegen 15:00 Uhr erreicht worden sein. Kurz nach 10:00 Uhr war der Akku bereits gefüllt (hellgrüne Fläche). Die Rückspeisung ins Netz beginnt kurz vor 10:00 Uhr und endet erst gegen 21:00 Uhr (gelbe Säule). Ab dann beginnt sich auch der Akku wieder zu entleeren. Bis in die frühen Morgenstunden wird er einen Füllgrad von noch über 50% haben. Natürlich haben längst nicht alle Tage einen so perfekten Ablauf. Zum Beispiel der 21.06.2024 war mit seinen erzeugten 16 kWh geradezu ein bescheidener Tag.
Betrachtet man die Tage mit den fünf höchsten Produktionszahlen so befinden sich vier davon vor dem längsten Tag und nur gerade einer danach. Wie erinnerlich konnten wir nach dem nassen und kühlen Frühling mit vielen Wolken am Himmel, erst nach der Sommerwende von vielen wolkenlosen Tagen profitieren. Allerdings stieg dann auch das Thermometer ab und zu an und über die 30 Grad-Marke. Bekannterweise mögen Solarzellen das heisse Wetter nicht so. Die Stromproduktion erreicht dann keine Spitzenwerte.
Die PVA ist so ausgelegt, dass wir erwarten, während des Jahres gleich viel Strom zu produzieren, wie wir verbrauchen. Dazu habe ich eine kumulative Darstellung des produzierten und des verbrauchten Stromes für das Jahr 2024 erstellt.
Am 8. Juli überschritt die Produktion den Verbrauch. Der Knick in der braunen Kurve, dem kumulierten Verbrauch, rührt daher, weil ich um Mitte April schon einmal die Wärmepumpe abgestellt hatte. Wir hatten dann ein paar warme Tage, an denen wir keine Heizung brauchten. Doch schon bald drehte der Frühling ins Nasse und Kalte und ich schaltete die Wärmepumpe wieder ein.
Dass, wenigstens Solartechnisch, der Sommer bald vorbei sein wird, lässt sich auch beim Betrachten der täglichen Strombilanz erahnen. Die Kurve der täglichen Zunahme des Überschusses wird flacher (graue Linie). Noch schlimmer: Ein erster Ausreisser nach unten hat der Akku gerade noch abfedern können, bevor Strom aus dem Netz genommen werden musste. Der 18.08. ein kalter, trüber Tag, während dem der Akku seit einigen Wochen zum ersten Mal am Abend, nach Sonnenuntergang, noch nicht gefüllt war.
Zur Zeit beginnt die Stromproduktion vor 8:00, also etwa eine Stunden später als zu den besten Zeiten und endet am Abend nach 20:00 Uhr, also auch etwa eine Stunde früher. Zudem steigt die Sonne nicht mehr so hoch wie im Sommer. Damit fällt auch das Sonnenlicht flacher auf die Solarzellen, was sich auf die Stromproduktion ebenfalls etwas negativer auswirkt. So gehören die Maximalwerte von über 60% aktueller Produktionskapazität schon seit einiger Zeit der Vergangenheit an.
Ob wir tatsächlich bis Ende Jahr gleich viel Strom produziert haben, wie wir während des Jahres verbraucht haben, dürfte stark vom kommenden Herbst abhängig sein. Wird es früh sehr kühl, werde ich wohl die Wärmepumpe wieder einschalten. Damit wird der Stromverbrauch auch wieder sichtbar ansteigen. Die braune Kurve in obiger Darstellung wird ebenfalls wieder zu steigen beginnen, während die blaue Kurve der Stromerzeugung immer mehr abflacht.