Die Königsetappe, die längste Etappe in dieser Woche. Eine abwechslungsreiche und interessante Runde.
Für heute hatten wir bereits die längste Etappe für die Feriengäste in dieser Woche geplant. Es sollte eine meiner Lieblingstouren werden. Weil die Strecke mit über 100 Kilometern und etwa 1700 Höhenmetern doch recht lang ist, hatten wir dafür auch zwei kleine Zwischenhalte geplant.
Den ersten erreichten wir nach gut zwei Stunden Fahrt, stetig leicht ansteigend, dazwischen aber auch mindestens eine längere Abfahrt. Wir erreichen Sorbas bei schon fast sommerlicher Wärme und leichter Bewölkung.
Wir haben uns bis hier her oft auf der N340a, der ehemaligen Mittelmeerautobahn bewegt. Heute eine recht gute Strasse, etwa vergleichbar mit einer Kantonsstrasse bei uns. Allerdings gibt es darauf kaum Verkehr, ausser den paar Kilometern mit den Lastwagen, die den hier gewonnenen Quarzsand zum Hafen ans Meer hinunterbringen.
Nach dem Lunch geht unsere Fahrt weiter ins Landesinnere. Wir haben etwas Glück und werden vom Rückenwind auf der langen Geraden etwas unterstützt.
Kurz vor Lucainena de las Torres, sehen wir am gegenüberliegenden Hang die Schmelzöfen, worin das gewonnene Eisenerz aus den Steinen geschmolzen wurde, bevor es dann auf Eisenbahnwagen verladen wurde. Weil der Abbau von Eisenerz so um den zweiten Weltkrieg herum nicht mehr rentierte wurde damit auch aufgehört. Heute sind davon noch diverse Stolleneingänge am Berg sichtbar, die Schmelzöfen und das Bahntrasse, eben die Via Verde.
Ein kleines Bahnhofgebäude aus dieser Zeit wurde wieder Instand gestellt. Es diente damals vor allem den Mineuren, der Direktion und ein paar Einwohnern als Haltestelle.
Das Trassee wird recht gut unterhalten, hat diverse Brücken, sogar ein kurzes Tunnel das neuerdings mit einer automatischen Beleuchtung versehen ist. Die ganze Strecke ist gut 10 Kilometer lang, fällt leicht ab. Ab und zu sind auch Wanderer auf diesem Trassee unterwegs.
Wir verlassen das Trassee und gelangen via ein Bachbett, diverse kleinere Rampen nach Polopos hinauf. Auch dies ein schmuckes kleines Dörfchen mit ausschliesslich weiss angemalten Häusern. Es diente schon manchmal als Filmkulisse, vor allem in “Spaghetti Western” mit Bud Spencer und Terence Hill. Selbst Clint Eastwood soll sich schon mal in den schmalen Gassen gezeigt haben.
Am berühmtesten dürfte wohl das Kirchlein sein. Spielten sich hier Szenen von “Vier Fäuste für ein Halleluja” mit Terence Hill und Bud Spencer ab.
Wir fahren zügig weiter durch eine typische Gegend von hier. Viele kleine Hügel, viel Sand und Kieselsteine, schöne geschwungene Kurven, gute Strassen. Mit ein bisschen Rückenwind gelangen wir bald an den Fuss der Sierra Cabrera. Ein weitere Halt und eine kurze Verschnaufpause war uns gegönnt, bevor wir die steilen Rampen zur Überquerung der Sierra Cabrera in Angriff nehmen.
Oben angekommen ist die Fernsicht nicht besonders gut. Die grosse Eben mit dem Rio Aguas und dem Rio de Almanzora lässt sich zwar erkennen, doch so richtig schön sieht das nicht aus.
Wir lassen es in die Tiefe sausen, nehmen ein paar Gegensteigungen in Kauf und kommen nach einem Zweikampf mit dem Gegenwind bald im Hotel wieder an.
Weblog am 20.03.
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