Um die Zeitung aus dem Briefkasten zu holen war ich noch froh um den Pullover. Der blendend schöne Frühlingsmorgen konnte nicht über die kalte Bise und den Bodenfrost hinwegtäuschen, dass es eben doch kälter war, als es auf den ersten Blick den Anschein machen wollte.
Das Thermometer kletterte dann langsam bis knapp unter die 10 Grad Grenze. Doch zusammen mit dem zügigen Schritt für eine weitere Runde Nordic Walking am Klingnauer Stausee wurde es uns dann doch allmählich zu warm.
Erstmals hingen auch wieder diese Mückenschwärme in der Luft. Wie rotierende, luftige Kugeln schwebten sie über dem Dammweg. Enten und Schwäne waren deutlich lebhafter als auch schon. Ganze Gruppen von Blesshühnern schwammen gegen den Strom der Aare.
Einige Schwäne an der Futterstelle gaben sich heute nicht mehr so friedlich wie noch vor wenigen Wochen. Zu nahe tretende Fussgänger wurden kurzerhand angefaucht. Wohl ein Zeichen der beginnenden Paarungs- und Brutzeit.
Ob der Glaceverkäufer die Frühlingsstimmung auf den Punkt bringen wollte? Der hatte nämlich seinen fahrbaren Untersatz ganz in der Nähe der Futterstelle parkiert. Mangels kaufwilliger Kunden sonnte er sich aber allerdings auf einem Campingstuhl auf der Sonnenseite seines Verkaufshäuschens.
Ganz in der Nähe, auf den Gemüsefeldern am westlichen Ufer des Sees, mussten die Gewächskulturen anscheinend schon intensiv bewässert werden. Denn der lange, stiebende Wasserstrahl pendelte immer wieder hin und her.
Die Kirschlorbeeren-Hecken entlang der Siedlungen am Ostufer des Sees scheinen den Winter nicht ĂĽberstanden zu haben. DĂĽrr und braun, kaum ohne ein grĂĽnes Blatt, stehen sie da. Auch sonst sieht man in der “wachsenden” Natur trotz der warmen Tage, noch kaum etwas vom FrĂĽhling. Das Gras ist vielleicht nicht mehr so ganz braun – gelb wie vor einigen Tagen, das Schilf aber steht noch dĂĽrr, trocken und braun am Gewässer.
Eigentlich sind es erst Menschen und Tiere, die die wärmenden Sonnenstrahlen zu geniessen vermögen.