Der heutige Tag versprach wieder interessant zu werden. Doch vorerst versuchte er alles unter einer dicken Nebelschicht noch fĂĽr sich zurĂĽckzubehalten. Doch als wir unserem Bus in Keukenhof entstiegen, klarte sich der Himmel langsam auf. Die Nebelschicht wurde dĂĽnner.
Mit den ersten Sonnenstrahlen entfaltete sich eine wahre Blütenpracht vor unseren Augen. Tulpen in allen möglichen Formen und Farben präsentierten sich in früher, morgendlicher Frische. Da fanden sich zierlich schmale bis hin zu richtig dicken und fetten Blumenkelchen. Die meisten der Blumenstengel trugen nur einen Blumenkelch, einzelne Sorten wurden mit mehreren Blumenkelchen gezüchtet.
Die Anlage befindet sich in Keukenhof. Ursprünglich mal als Kräutergarten eines Schlosses eingerichtet, bis man eben die guten Eigenschaften des Bodens für Blumenziebeln entdeckte. Eine riesige Gartenanlage mit Wald, Wiesen, kleinen Bächlein, Seelein, Springbrunnen und allem was eben zu einem Schlossgarten gehört. Eine wahre Pracht. In Pavillons wurden auch Orchideen, Amarillis und weitere Blumen präsentiert. Sogar Workshops für das Zeichnen und die Pflege von Blumen und Gartenlandschaften wurden angepriesen. Da hätte ich noch eine Weile lang bleiben können.
Doch auf dem Programm standen für heute noch andere Schwerpunkte. So fuhren wir um die Mittagszeit nach Delft. Einer Ortschaft in der Nähe von Rotterdam, die manchen wohl wogen der Delfter Keramik bekannt ist. Echte delfter Keramik ist handgemalt. Ja, es dauerte eine Weile, bis wir uns in den zahlreichen Läden umgeschaut hatten.
Bei einem kleinen Spaziergang durch den Stadtkern bekamen wir auch einen ersten Eindruck der gut erhaltenen Grachten, sowie vielleicht auch eine Idee aus vergangenen Zeiten, als Delft eine der blühensten Handelsstädte von Holland war.
Den letzten Teil des Nachmittags verbrachten wir in Rotterdam. Vor allem mit einer Hafenrundfahrt auf dem Rhein, oder eben der Maas, wie der Rhein hier genannt wird. Wir erhielten einen Eindruck des Container-Hafens und des Trockendocks und erfuhren viel über die Vergangenheit und die Veränderungen des Hafens. Auch die SS Rotterdam, eines der erfolgreichsten Passagierschiffe, eingesetzt auf der Linie Rotterdam-New York konnten wir in seiner vollen Grösse und Länge bestaunen.
Anschliessend und während sich über uns ein Gewitter entlud, fuhren wir mit dem Bus noch am Schiffsmuseum vorbei und warfen einen Blick auf die berühmten Kubushäuser.
Leider war es schon wieder Zeit, auch diesen Ort zu verlassen und zurĂĽck ins Hotel zu fahren.