Ein herrlicher Tag, wäre da nicht die kalte und zügige Bise. Kaum eine Wolke am Himmel, das müsste doch für eine schöne Fahrt reichen. Ich legte meine Route so, dass ich vielleicht mit etwas Glück nicht immer in der vollen Bise stehe. Ein grosses Rechteck, Nord-Süd-Ausrichtung, das wärs.
Ich verband meine heutige Fahrt wieder mit dem Besuch von Gemeinden. Insgesamt sieben waren es verteilt auf das Suhretal und im Tal der Wyna. Den Anfang machte ich in der Gemeinde Muhen, wo mir gleich das Bild des Bullen an der Wand eines Gebäudes auffiel.
Nach Hischthal musste ich ins Wynatal hinüberwechseln. Am einfachsten ging das über den Böhler. Nur, mein GPS fand heute einen noch kürzeren Weg. Von der Passhöhe des Böhlers führte es mich eine weitere steile Rampe in die Höhe. Eher wie ein Wanderweg, aber erstaunlicherweise immer noch geteerte Strasse. Zum Dank, gings dann an verschiedenen Weilern, stellenweise recht stotzig wieder hinunter nach Teufenthal.
In Teufenthal musste ich einfach auch den Blick auf die Trostburg werfen. Eine ehemalige Burg, die ĂĽber der Ortschaft thront.
Später dann in Unterkulm, ich war gerade am Zusammensuchen meiner Fotosujets in der Gemeinde fuhr “S’farbig Bähnli” vorbei. Braune Elektrolok, gefolgt von einem grĂĽnen Wagen und einem roten Wagen. War vielleicht eine Attraktion fĂĽr den heutigen Muttertag.
Weil ich auf Anhieb in Zetzwil keine Kirche fand, folgte ich spontam dem Wegweiser “Kirchlein”. Der Weg fĂĽhrte aus dem Dorf hinaus, ziemlich steil hinauf, ich wollte schon fast aufgeben, da fand ich das SchmuckstĂĽck am Berghang. Ein Kirchturm nicht unähnlich einem Wachturm. In solchen Momenten, frage ich mich, an wieviel Kultur und Geschichte ich jeweils vorbeifahre, wenn ich nur gerade ein paar Fotos in einer Gemeinde mache und wieder weiterfahre.
Anschliessend fuhr ich dann wie geplant weiter in Richtung Luzern. Vor mir erwartete ich, dass es vielleicht einen Blick auf den verschneiten Alpenkamm geben könnte. Aber da schienen sich die ganzen Wolken, herangetrieben von der Bise zu stauen. Der Pilatus komplett eingehüllt. Ich bin nicht einmal sicher, ob es dort nicht doch geregnet hat. Jedenfalls hingen da merkwürdig graue Fäden aus den Wolken herunter.
Doch mein Weg führte zwar einen Moment lang im Schatten der Wolken vor dieser Kulisse noch Osten in Richtung Reusstal. Das hügelige Gelände hat wohl die Bise etwas abgehalten.
In der Gegend von Sins wechselte ich abermals die Richtung, diesmal wieder nach Norden. Die Bise blies jetzt bis nach Hause vorwiegend seitlich.
Ich glaube, die Ăśberlegung, meine Fahrt Nord-SĂĽdlich auszurichten, war gar keine schlechte Idee.
1112 HM | |||
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