Am Morgen war ich ja vielleicht der erste, der im Quartier zum Konzert der Rasenmäher aufgerufen hatte. Nach all dem Regen der letzten Tage und meinem Ausstreuen von Dünger, wurde es höchste Zeit für den nächsten Schnitt. Doch den Nachmittag wollte ich für eine weitere Fahrt durch wiederum andere Gemeinden im Aargau nutzen.
Es fielen gerade die ersten Tropfen Regen als ich meinen Renner auf die Strasse stellte. Egal. Die Regenklamotten waren bald ĂĽbergezogen.
Wenn ich über den Bözbergpass fahren will, fahre ich normalerweise eine kleine Aufwärmrunde nach Villnachern und wieder zurück nach Umiken. So auch heute. Doch heute lockte mich das GPS auf ein neues Strässchen. Eine Abkürzung zur Bözbergstrasse hinauf. Ab Villnachern bin ich so ziemlich senkrecht den Hügel hinaufgefahren. Auf kürzestem Weg bewältigte ich da schon mal die ersten 100 Höhenmeter zum Bözberg. Strava errechnete sich dafür eine Rampe von knapp 14%. Weil das Strässchen zudem auch noch unter der SBB-Linie zum Bözberg hinaufführt, nennt es sich sogar Südrampe. Wie treffend. Glücklicherweise hatte der Regen während der Auffahrt in dieser Rampe aufgehört, so dass ich mich wenigstens der Regenklamotten wieder entledigen konnte.
Nach dem Bözberg gings dann hinunter nach Frick, über schöne kleine Neben- und Waldsträsschen weiter bis nach Schupfart, die erste Gemeinde die ich heute besuchen wollte.
Alle acht Gemeinden der heutigen Fahrt liegen im Bezirk Reinfelden. Schupfart, Wegenstetten, Hellikon, Zuzgen, Zeiningen, Wallbach, Mumpf und Obermumpf. Alles sehr schmucke, kleine Dörfchen. Schupfart hat einen eigenen kleinen Flugplatz, in Wegenstetten fallen die Wegweiser zu einem Skilift auf, Wallbach und Mumpf liegen direkt am Rhein. Um Obermumpf zu besuchen musste ich erst unter der Autobahnbrücke durch ein schmales Tal hinauf. Meist hatte ich meine Fotosujets, die Gemeindeverwaltung, eine Kirche, einen Brunnen und ein Restaurant ziemlich rasch gefunden.
Im Geschäft hatten wir kĂĽrzlich eine angeregte Diskussion ĂĽber den Aargau. Man war da der Meinung, der Aargau gäbe sich recht amerikafreundlich. Es gäbe da immer wieder “amerikanische” Events wie zum Beispiel Traktorpulling. Ob meine ZĂĽrcher-Kollegen auch wissen, dass es in Hellikon sogar einen Dragster gibt? Sieht doch schön aus, oder.
Später, in Mumpf, fiel mir die Wandbemalung der Alten Post auf. Auf der einen Wand des Hauses das Postkutschen-Gespann und gerade um die Ecke die Helvetia 5 FR- Briefmarke, abgestempelt mit “controlĂ© Mumpf”.
Nach der Fotographiererei in den Gemeinden wollte ich auch für meine Beine noch etwas tun. Dazu kurbelte ich mehr oder weniger direkt dem Rhein entlang hinauf bis nach Leibstadt, dann über Böttstein und um den Bruggerberg herum nach Hause. Die Strecke entlang dem Rhein empfinde ich immer wieder als schöne Rollerstrecke. Guter Belag, kaum Gefälle, tendenziell ganz leicht steigend, am Wochenende auch nicht viel Verkehr. Kam heute noch dazu, dass mir ab und zu die Niederschlagszelle von hinten ein paar Tropfen in den Nacken fallen liess. Ich schaffte es aber jedesmal wieder, ihr davon zu fahren.
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