Das Hotel Alte Post, meine Herberge der letzten Nacht in Wörgl, befindet sich ziemlich im Zentrum der Stadt. FĂĽr das GPS ist es etwas schwierig zwischen den Häusern eine vernĂĽnftige Navigation hinzukriegen. So fuhr einfach mal auf den nächstbesten grossen Kreisl zu, in der Hoffnung ich wĂĽrde vielleicht KitzbĂĽhel auf einem der Wegweiser finden. Es herrschte ziemlich viel Verkehr, der Kreisel war wirklich gross mit vielen Abgängen zu Autobahnen und normalen Strassen. Irgendwie habe ich dann doch den falschen Ausgang erwischt. Das GPS rechnete sofort eine neue Variante und lotste mich durch die Gegend nach KitzbĂĽhel. Während der ganzen Fahrt habe ich mich zwar gewundert, dass entlang der Strassen kein einziges Mal KitzbĂĽhel auf den Wegweisern zu finden war. Tja, ich fuhr in einem Parallell – Tal. War vielleicht nicht schlecht, hatte auf jedenfall weniger Verkehr und Kilometermässig hat es ebenfalls kaum etwas ausgemacht.
Nach Kitzbühel ging es dann auf den Pass Thurn. Wie erwartet nichts schwieriges, nur ziemlich viel Verkehr. Der Pass Thurn hat so eine unspektakuläre Passhöhe, wie wohl kaum sonst ein Pass. Ein schönes Hotel, ein Restaurant, etwas Vermietung von Skis und Mountainbikes. Die Passtafel steht mitten auf der Strasse auf einer Verkehrsinsel. Schlicht und einfach, Name und Meter über Meer.
Es lohnt sich ein paar Meter hinunterzufahren und dort den Aussichtspunkt ins Salzburgerland und die näheren Berge zu konsultieren. (Wissen aus Geocaches). Das Wetter hatte sich aber heute seit der Abfahrt dauernd verschlechtert. Mittlerweile hingen die Wolken und Nebel schon fast bis auf die Waldgrenze hinunter. Mit Aussicht in schöne Berge war somit nichts. Ich konnte mir allerdings anhand der Panoramatafeln ein paar Gedanken zum morgigen Tag am Grossglockner machen.
Anschliessend noch nach Mittersill hinuntergesaust und auf die Felbertauernstrasse eingebogen. Dazu gibt es eine Geschichte:
Nach dem zweiten Weltkrieg bauten die Österreicher diverse Alpen- und Gletscherstrassen, nur um der Bevölkerung die Schönheit der Alpenwelt zu zeigen. Viele dieser Strassen sind heute maut-pflichtig, verkehrstechnisch bräuchte man sie eigentlich nicht, weil meist parallell dazu eine andere, oftmals auch schnellere Verbindung besteht. So ein Beispiel ist die Felbertauernstrasse.
Sie war damals als Teil einer Schnellstrasse zwischen Venedig und dem Inntal gebaut worden. Deshalb ist sie ĂĽber weite Strecken dreispurig, das Gefälle ĂĽberschreitet nirgends 10%. Das Scheiteltunnel ist nur zweispurig und heute auch mautpflichtig und von einem “Radfahr-Verbot” belegt. Allerdings gibt es dazu einen “Shuttlebus” den man fĂĽr den Transport anfordern kann.
Parallell zur Felbertauernstrasse verläuft ja die Grossglockner-Hochalpenstrasse. Mit vielen Spitzkehren, bis hinauf auf 2470 Meter über Meer, nicht wintertauglich, langsam, aber dafür mit jeder Menge Ausblicke auf die Alpenwelt und natürlich den Grossglockner, Österreichs vielleicht berühmteste Bergspitze.
Ich selber habe dann pflichtgemäss vor dem Tunnelportal den Shuttel-Service angerufen, wartete etwa 15 Minunten und wurde mit einem anderen zufällig ebenfalls noch dahersprintenden Radfahrer durch das Tunnel transportiert. Das Scheiteltunnel ist übrigens nicht ganz fünf Kilometer lang.
Anschliessend auf regennassen Fahrbahnen noch bis Matrei im Osttirol hinunter gefahren und ein Hotel gesucht/gebucht (booking.com und unsere Internetwelt lässt grüssen, funktioniert aber bestens.)
zum Fotoalbum dieser Reise
Wo wurden die Fotos dieser Reise gemacht?
1984 HM | |||
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