Während des Morgenessens ging am obersten Ende des Comersees heute Morgen ein Regenschauer durch die Gegend. Als ich abfuhr, waren zwar alle Strassen während vielen Kilometern nass, die Sonne schien nicht, aber die Luft war tropisch feucht. Bereits am frühen Morgen zeigten die Tankstellen teils über 20 Grad an.
Die Fahrt entlang des Comersees war aber dennoch recht interessant. Teils furchtbar schmale Strassen. Die Dorfdurchfahrten werden oftmals mit Signalanlagen geregelt. Gebaut wird eigentlich auf der ganzen Strecke, doch für den Radfahrer sind oftmals die Radwege schon bereitgestellt. Meist schöner Teerbelag, aussen um das Tunnel herum, schöne Aussicht auf den See. Wenn die Strecke mal durchgehend saniert ist, könnte das richtig schön werden.
Von Menaggio geht es erst mal einen kräftig steilen HĂĽgel hinauf, mit anschliessender erholsamer Fahrt an den Luganersee. Vielleicht bin ich etwas ungeduldig geworden oder hatte auch nur Hunger, doch irgendwie wollte es “nicht mehr werden” bis Lugano erreicht war. HĂĽgel, Tunnel, Verkehrschaos.
In Lugano habe ich deshalb in einer Pizzeria mal den Magen gefüllt und mich in der Migros nebenan auch gleich mit mehreren Flaschen Getränken eingedeckt.
Die Durchfahrt aus Lugano schien mir heute richtig qualvoll. Dauernd geht es auf und ab. Dauernd brannte die Sonne auf den RĂĽcken, denn ich fuhr jetzt ja mehrheitlich ziemlich genau von SĂĽden nach Norden.
GlĂĽcklicherweise ist die Fahrt auf den Monte Ceneri von der SĂĽdseite her nicht mal schon schlimm und lang. Trotz der Hitze war ich bald mal oben und kam in den Genuss einer langen Abfahrt, zudem meist im Schatten.
Bellinzona – Biasca: Es war nicht mehr ganz so heiss, wie während der Auffahrt auf den Monte Ceneri, dafĂĽr feucht warm, eine Luft zum Abschneiden. Ich mache mir Gedanken, ob ich vielleicht in Biasca doch lieber den Zug nehmen sollte. Doch glĂĽcklicherweise finde ich nochmals einen Brunnen mit kĂĽhlendem, frischem Wasser. Mein Wasserkonsum schien heute ohne Grenzen zu sein.
Die Auffahrt durch die Leventina hat für mich immer einen besonderen Reiz. In Bodio fährt man ganz nahe an der Baustelle der NEAT vorbei, also dort, wo dereinst dann mal der Gotthard-Basistunnel zu Ende ist. Etwas weiter nördlich, nach Gironico gelangt man in die erste Geländestufe. Auf schmalstem Raum schwingt sich hoch über den Köpfen die Autobahn von der einen Talseite auf die andere hinüber. Die Strasse hat dort ein paar Spitzkehren. Noch Spitzkehren der alten Sorte. Nicht zu steil und auf den Kehren kann man sich noch einigermassen erholen. Direkt neben der Strasse ist das Bahntrasse angelegt. Der Zug überwindet hier die Höhe mit Kehrtunnels, welche in den Berg hinein gebaut sind. Es ist immer wieder faszinierend, wenn ein Güterzug in einem Tunnel verschwindet und dann plötzlich weiter oben oder weiter unten wieder zum Vorschein kommt. Zudem fährt man an einigen Zeugen der Bahntechnik vorbei. Bahnhöfe, Wärterhäuschen, Einrichtungen für die Stromversorgung. Kein Wunder, ist auch die Gotthardbahn-Südrampe das Thema in so manchem Modellbahnzimmer.
Nach einer letzten kräftigen Bodenwelle erreiche in Faido.
Ein heisser, aber auch abwechslungsreicher Tag.
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