Seit dem wir bereits Ende November / Anfang Dezember letzten Jahres den zweiten Wintereinbruch mit Schnee und vereisten Strassen hatten, machte ich mir Gedanken zu meinem “Fahrzeugpark”. Ich suchte eine Möglichkeit, um auch bei schlechten, aber eigentlich noch fahrbaren Strassenverhältnissen, eben doch zur Arbeit fahren zu können. Klar, mit dem Mountainbike wĂĽrde es auch gehen. Doch das ist ein relativ schweres Gefährt und mit seinem grossen (und hörbaren) Reibungsverlust brauche ich fĂĽr den Arbeitsweg mehr als 20 Minuten länger. Das ergibt hin und zurĂĽck einen Zeitaufwand von deutlich mehr als drei Stunden. Das mag im Einzelfall gehen, ist mir aber auf die Dauer, auch bei aller Begeisterung am Radfahren, eben doch zu lang.
Nach einigem Suchen wurde ich bei no-limit hier, praktisch vor der Haustüre, gut und umfassend beraten. Nach dem Durchsuchen von Prospekten und Preislisten begann ich bald einmal alles mit dem Modell Sportster X10 von Scott zu vergleichen. Es scheint meinen Bedürfnissen, nach besserer Strassenhaltung bei schwierigen Strassenverhältnissen, Gewicht, problemlosem Schalten und Preis am nächsten zu kommen.
Heute konnte ich es nun beim Velohändler abholen. Klar, dass ich am Nachmittag eine erste Probefahrt damit unternehmen wollte.
Die Strecke an und für sich war keine besondere Herausforderung. Nebst den geteerten Strassen bin ich auch ein paar hundert Meter über Feldwege gefahren. Das war zwar nicht so eine gute Idee, zumal dort ausser weichem Eis und Unmengen von Pflotsch kaum von fahrbaren Verhältnissen gesprochen werden konnte. Wenigstens rutschte das Rad nicht beständig weg und hielt trotz allem einigermassen die Spur.
Mein Urteil über die heutige Fahrt: Es liegt mir gut in der Hand. Vielleicht nach etwa 10 Kilometern hatten wir uns schon ganz gut aneinander gewöhnt. Meine Haltung ist nicht ganz so gestreckt wie auf dem Rennrad, will ich hier auch nicht haben. Selbst mit den dicken Handschuhen, lassen sich die Hebelchen der Gangschaltung gut bedienen. Als Rennradfahrer bin ich überrascht, wie stark und schnell die Scheibenbremsen reagieren. Die Stossdämpfer am Vorderrad lassen sich per einfachem Schalthebelchen am Lenker arretieren. Besonders sinnvoll, wenn ich hie und da für ein steileres kurzes Stück nicht auf das kleinere Kettenrad wechseln möchte, sondern den Hügel im Wiegetritt nehmen möchte. Die Shimano XT Deore, 30 Gänge, schaltet problemlos rauf und runter, wie ich mir das von Shimano gewöhnt bin (ist ja auch noch neu, das Ding.) Hoffentlich bestätigt sich dieser gute erste Eindruck auch im Dauereinsatz auf dem nicht immer ganz einfachen Arbeitsweg.
Nach dem Fotoshooting fuhr ich dann mal eine Weile lang durch die Gegend. Ein paar Hügelchen rauf und runter. Bei einer der Abfahrten kam ich immerhin auf eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, ohne dass ich mich dazu besonders angestrengt hätte. Denn es war ja heute bitterkalt und ich suchte deshalb nicht unbedingt den Geschwindigkeitsrausch. Bei der längeren Auffahrt von Mellingen ins Birrfeld hinauf musste ich dann aber doch kurz innehalten, um den Sonnenuntergang zu fotographieren, welcher sich gerade hinter einer Reihe von Bäumen abspielte.
Der Zufall wollte es, dass ich, um den Punkt im Winterpokal noch voll zu machen, zu Hause die Schwimmbadrunde anhängte und dabei direkt vor mir den Vollmond zu sehen bekam. Auch das musste ich natürlich noch verpixeln, bevor ich die letzten Minuten nach Hause fuhr.
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