Die SBB haben sich schon seit einiger Zeit, also schon vor den Schneefällen, angewöhnt, bei der Einfahrt in ZĂĽrich am Morgen während der Rush-hour, durch die Lautsprecher zu plappern, dass wir die Endstation mit so und soviel Minuten Verspätung erreichen. Das berichten die natĂĽrlichauch dann, wenn wir rechtzeitig oder letzthin sogar mit einer Minute Vorsprung auf den Fahrplan eintreffen werden. Heute haben wir nun eine neue Variante dieser “vorauseilenden” Kommunikation erhalten:
Nicht selten bummelt der Zug zwischen Baden, Wettingen und Neuenhof nach Killwangen-Spreitenbach. Vermutlich weil ihm ein verspäteter Schnellzug von der Heitersberglinie vor die Nase fährt, schleicht er dann an ein paar gelben Signalen vorbei. So auch heute. Doch unser Zugbegleiter hatte die Nerven nicht, abzuwarten bis der Zug anschliessend die verlorene Zeit wieder aufholt und wir doch noch rechtzeitig in Zürich ankommen.
Noch während der Bummelphase griff der Zugbegleiter zum Mikrofon, nuschelte irgendetwas von gefrorenen Weichen im Vorbahnhof, von Umsteigen in Altstetten, also einem gar nicht geplanten Halt, von Anschlüssen die nicht abgewartet werden können usw. Derweil der Lokführer immer mehr beschleunigte, tapfer den verlorenen Minuten hinterherhetzte. Noch in voller Fahrt, wiederholte der Zugbleiter nochmals seine düstere Vorhersage. An den Fenstern zog eben der Bahnhof von Altstetten vorbei. Der Zug ratterte über die ersten Weichen zum Hauptbahnhof, zweimal durch eine Unterführung hindurch und eilte zügig an unseren Bahnsteig. Kein Wort von Eis und Schnee und gefrorenen Weichen und verpassten Anschlüssen. Aber auch kein Wort von Verspätung oder sogar Vorsprung. Mit einem Mal, war der Lautsprecher im Zug verstummt.
Statistik:
500 HM | |
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