Als Vorbereitung auf meine Sommerfürien versuche ich immer wieder die Höhenmeterprofile meiner geplanten Pässe im Voraus zu erhalten. Eine wahre Fundgrube dazu sind die Seiten bei Quäl dich.
Nebst den Profilen sind dort meist auch ziemlich ausführliche Beschreibungen und persönliche Ausdrücke des betreffenden Radfahrers zum Weg zu finden.
Einer der Pässe, der Brennerpass, den konnte ich bis jetzt nicht richtig einordnen. Ihn kenne ich nur vom Hörensagen, zum Beispiel vom Ötztaler Marathon oder eher negativ belastet mit seiner Brennerautobahn, viel Verkehr und vielen Lastwagen.
Ich möchte den Pass von Süden, von Sterzing her befahren.
Quäldich beschreibt den Pass etwa so: “Nach dem Ortsausgang von Sterzing, mit 12% Steigung und der Durchfahrt von kurvenfreien Tunnels, da könnten noch HochgebirgsgefĂĽhle aufkommen. Danach flacht die Strasse immer weiter ab, bis man die Passhöhe auf einem Hochplateau erreicht.”
An anderer Stelle steht sogar, dass der reisende Velofahrer im schmucken Dörfchen Sterzing seine Taschen nochmals kräftig zuladen kann. Für die kurze und nicht anspruchsvolle Bergfahrt können die Gepäcktaschen ruhig rappelvoll sein.
Die Passhöhe soll eine einzige Enttäuschung sein. Ein grosser Bahnhof, ein Autobahnparkplatz, eine verlassene Zollstelle, ein paar Häuser.
In der Talfahrt geht dann die Enttäuschung weiter. Man kann im unteren Teil nach Innsbruck hinunter zwar noch wählen zwischen der alten Römerstrasse und der Bundesstrasse. Alles in allem aber, wird die Talfahrt nur lang und hässlich sein.
Augen zu und durch? Oder ist da vielleicht der Schreiberling von Quäldich einfach enttäuscht?