Am Morgen hingen zwar noch ein paar Nebelschwaden über den Wäldern und an den Berghängen. Doch bis ich das Morgenessen eingenommen und ausgeschecked hatte, war der Himmel praktisch wolkenlos. Noch etwas kühl die Luft, aber wenigstens weit und breit keine Spur von Regen.
Der Anfang der Strecke war einfach. Alles das Tal runter, dann nach vorne in Richtung Feldkirch und Schweizer Grenze. Nach über 40 Kilometern, fast ohne nennenswerte Steigung, wurde es langsam Zeit, sich einen Hügel unter die Räder zu stellen.
Ich nahm den Weg nach Wildhaus hinauf. Ich fĂĽhlte mich gut. Vermutlich habe ich trotz allem auch ein bisschen Training in den letzten Tagen aufgebaut. Nicht, dass ich in der Mittagshitze keinen Schweisstropfen fĂĽr die etwa 600 Meter Höhenunterschied verloren hätte, aber “der Kopf” mindestens glaubte, noch nicht an die Leistungsgrenze gestossen zu sein. Erst recht nicht, als es mir gelang, eine 4er-Gruppe von Mountainbikern mit Gepäck, zu ĂĽberholen. Ich war in Wildhaus schon längst beim Mittagessen, als diese Vierergruppe auch eintraf. (Ich weiss ja allerdings nicht, wie viele Fotohalte, oder andere kuluturelle Pausen, die eingeschaltet hatten.)
Nach dem Essen ging es dann vorerst einmal wieder abwärts. Ein zügiger, kalter Gegenwind blies die Täler hinauf. Ich musste mir sogar das Windjäckchen überziehen. Erst kurz vor dem Aufstieg von Wattwil zum Ricken hinauf, wurde es wieder wärmer.
Nach der Abfahrt vom Ricken ging es dann hĂĽgelig ins ZĂĽrcher Oberland(?) weiter.
Die Distanz von Schruns in einem Zug nach Hause zu fahren war zu lang. Andererseits, geben die 190 Km auch kaum genĂĽgend her, um zwei Tage daraus zu machen. So entschloss ich mich, nach 100 gefahrenen Kilometern, nach einem Hotel umzusehen.
RĂĽti (ZH) ist hier die erste grössere Ortschaft (nach meiner 100km-Grenze) auf der Heimfahrt. Ich fahre an diversen Hotels vorbei. Die einen sind geschlossen oder im Umbau oder passen mir schlicht vom äusserlichen Anblick her nicht. Ich frage mein GPS: “finde Unterkunft”; “Hotel Laufenbach” die Antwort, noch 2.3 Kilometer zu fahren.
Das Hotel liegt auf einer Anhöhe, am Rande des Dorfes. Ich klopfe mal an und realisiere erst dann, dass ich jetzt in einem “Hotel fĂĽr Geschäftleute” gelandet bin. FrĂĽher haben wir dem “Seminarhotel” gesagt. Riesiger Bau, einsame Ruhe, im Restaurant ein paar Einheimische.
Hauptsache: Dach über dem Kopf, gutes Essen. Und für die letzte Übernachtung auswärts genehmigte ich mir heute Abend ein paar Tropfen eines feinen Weines, statt immer nur Bier und Weissbier.
1303 HM | |||
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