Die Meteorologen meinten, die Sonne käme heute von Westen. Sie zeige sich auch bei uns noch. Ich wollte nicht mehr länger warten und fuhr ihr entgegen. Ich wählte heute auch den Weg nicht alles unten durch, mehr oder weniger der Aare entlang, sondern eher etwas in der Höhe, näher dem Südfuss des Juras entlang. Ein bisschen höher also, als direkt neben der Aare. Es dauerte dennoch sehr lange, bis ich auch nur erst einmal einen hellen Streifen am Horizont sah. In der Nähe von Lostorf war es dann endlich so weit.
Bald nach Lostorf führte der Weg dann doch ins Aaretal hinunter, nach Olten. Der Fleck am Himmel wurde tatsächlich immer grösser, es gab Schatten auf der Strasse. Ich war aber dennoch noch nicht ganz zufrieden, kurbelte weiter bis nach Rothrist.
Irgendeinmal musste ich ja wieder umkehren. Genau in diesem Moment, gelang nun auch der Kamera am Lenker endlich ein akzeptables Bild mit Sonne und Schatten.
Bis hierher hatte ich auch die Aare trotzdem schon ein paar Mal überquert. Eines der Stauwehre in der nähe von Brugg ist soweit geöffnet, dass das Wasser unter dem Wehr durchfliesst. Zudem bringt die Aare zurzeit einiges an Schwemmholz mit. In der Nähe von Olten ist der Radweg entlang der Aare wegen Hochwasser gesperrt. Von der Strasse aus habe ich dann zwar gesehen, dass sich das Wasser wieder zurückgezogen hatte, aber Unmengen von Sand hinterlassen hatte. Auch sonst fliesst an vielen Stellen immer noch Wasser aus Wiesen und Äckern über die Strassen. Ein kleines Bächlein musste von Bauarbeitern wieder freigeschaufelt werden. Es hatte sein Bachbett mit all dem mitgeführten Sand und Holz wohl so verstopft, dass es kurzerhand die Abkürzung über die Wiese genommen hat. Ich denke, die Hochwassersituation ist schon einigermassen kritisch.
Seit Rothrist fahre ich wieder auf der Radroute 34 (alter Bernerweg) zurück nach Hause. Er gefällt mir, ist abwechslungsreich, kaum einmal auf grossen Strassen, oft entlang von Dörfern, oder falls nicht anders möglich, höchstens durch die Quartiere. Nur wenige Kilometer sind nicht asphaltiert. Ich empfinde ihn als sehr gute Alternative für den Radfahrer, der zwar doch einigermassen nahe an den grossen Ortschaften vorbei kommen will, dennoch aber dem grossen Verkehr ausweichen möchte.
Nach Suhr beginnt schon wieder die Dämmerung, ich bleibe dennoch bis Mägenwil auf dieser Radroute. Erst dann verlasse ich sie und gelange auf weiteren, kaum befahrenen Wegen durch das Birrfeld in unsere Gegend. Noch ein paar letzte Kilometer im Feierabendverkehr, ein paar letzte Kurven durch unsere Quartiere und ich kann zufrieden mein Rad wieder in den Keller stellen. Auch wenn ich die Sonne nicht wirklich gesehen habe, so dürfte es dennoch für einen Tag im Januar viel zu warm gewesen sein.
Weblog am 23.01.
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