Gruppe 1 wird manchmal mit dem Kleinbus ins Hinterland gebracht, damit sie auch die Möglichkeit hat, nebst den Schönheiten entlang des Meeres auch ein paar vom Landesinnern erkunden und erleben zu können. Deshalb begann unsere heutige Fahrt auf dem Rennrad erst in Lucainena de las Torres. Es ist übrigens eine meiner Lieblingstouren, denn sie führt an sehr vielen andalusischen Highlights vorbei.
Es beginnt schon mit der Besichtigung der Schmelzöfen, in denen das gewonnene Eisenerz aus dem nahen Gebirge herausgeschmolzen wurde, bevor es mit der Bahn nach Agua Amarga transportiert wurde. Die Bahnstrecke besteht allerdings nur noch bruchstückhaft, wurde aber über 10 KM für Wanderer und sogar für Rennräder wieder hergestellt.
Wir fahren hier gemächtlich auf der recht flachen Strecke dieser Via Verde hinunter, müssen zum Schluss ein Bachbett überqueren und ein paar Meter in die Höhe kurbeln, bevor wir vor dem Kirchlein in Polopos unseren nächsten Halt einlegen können.
Das Kirchlein von Polopos ist wohl der älteren Generation von Lesern dieser Seiten noch bekannt aus den Film “4 Fäuste fĂĽr ein Halleluia” mit Terence Hill und Bud Spencer. Es gibt mir denn auch regelmässig die Möglichkeit darauf hinzuweisen, dass noch viele andere Filme in der Gegend gedreht wurden und dass sich ganz in der Nähe zum Beispiel Fort Bravo befindet. Die Ortschaft, die extra fĂĽr den Film “Spiel mir das Lied vom Tod” erbaut wurde. Heute besteht das Dorf immer noch und bietet allerlei “filmtheatralische” Angebote im Tourismusbereich.
Für die anschliessende Fahrt durch die Hügel wieder hinauf, zu unserem Mittagessen in Sorbas, werden wir vom Rückenwind tatkräftig unterstützt. Die Höhenmeter gehen leicht unter den Rädern durch.
Auf einem der grösseren Hügel kommen wir heute in den Genuss einer phantastischen Aussicht auf die verschneite Sierra Nevada. Eine Sichtweite von 120 KM. Noch selten habe ich in den letzten Jahren dieses Gebirge so deutlich wahrnehmen können.
Die Fahrt geht weiter durch den Nationalpark “Karst en Yesos”. Die Tatsache, dass vor Millionen von Jahren das Meer bis etwa hier her reichte, der sĂĽdspanische Teil durch die Verschiebung von Afrika um etwa 400 Meter angehoben wurde, ist ein weiteres Highlight der heutigen Fahrt.
Nach dem Mittagessen lassen wir uns von dem eher noch stärker gewordenen Rückenwind grösstenteils auf der ehemaligen Mittelmeerautobahn (N340a) wieder ans Meer zurück und hinunter treiben. Vorbei am Abbaugebiet von Quarzsand, vorbei an unzähligen Mandelbäumen und Olivenbäumen. Doch bevor wir ganz ans Meer hinunterfahren nehmen wir nochmals einen Anlauf und kurbeln auf die Aussichtsplattform von Mojacar pueblo hinauf. Von einer Höhe von knapp 200 Metern über Meer können wir so den östlichen und nördlichen Teil unseres Radtourengebietes überblicken.
Weblog am 27.03.
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