In der Nacht hatte es ein paar Mal geregnet. Am Morgen schien aber wieder alles in Ordnung zu sein. Nur die Temperatur, die Wetter-App zeigte gerade mal 7 Grad an, dĂĽrfte wohl keinen Badegast ĂĽberzogen haben.
Ich zog mir denn auch seit langem wieder einmal die Knielinge und die Armlinge an. Sonnencrème würde ich heute sowieso den ganzen Tag kaum gebrauchen. Denn das obige, schöne Bildchen vom Strand zeigt nur die Hälfte und schon gar nicht, was mich erwarten würde.
Aber alles der Reihe nach.
Der Weg entfernte sich bald vom Meer, über einen ersten kleinen Hügel. Die Strassen waren noch nass. Der Wind blies durch das schmale Tälchen und die Wolken liessen bereits keine Sonne mehr durch. Bald ging es wieder in die Ebene hinaus. Ich hatte eine Weile lang einen wunderbaren Blick auf die Pyrenäen.
Ich wunderte mich ein bisschen, über die tiefe Schneefallgrenze. Ob das ein Grund sein könnte, dass es jetzt immer noch sehr kühl ist? Kaum ein Tag in den letzten Wochen mit Temperaturen über 20 Grad. Oder bin ich einfach verwöhnt vom letzten Jahr, als ich etwa um die gleiche Zeit die Pyrenäen bei 30 und mehr Grad überquerte?
Ich überquerte die Ebene etwa in der Mitte zwischen Rosas und Figueres hindurch. Ich näherte mich dem Südfuss der Pyrenäen.
Lange konnte ich dem Spiel des Regens zuschauen. Ein Schauer nach dem anderen zog der Bergkette entlang. Von weitem auch konnte ich abschätzen, wo “mein” Pyrenäen-Ăśbergang sich befinden wĂĽrde. Es sollte ja nur bis etwa 200 Meter ĂĽber Meer gehen.
Als aus den einzelnen Regentropfen langsam ein zusammenhängender Regen wurde, der Wind zudem zwar nicht heftig aber kalt blies, entschloss ich mich die Regenkleider überzuziehen.
Kurz von La Jonquera, dem letzten grösseren Ort auf spanischer Seite, war das mit dem Regen dann bereits ausgestanden. Es war nur noch kalt und windig. Die Strasse trocknete langsam wieder ab.
Wenig später befand ich mich bereits wieder in der Abfahrt auf der französischen Seite der Pyrenäen.
Dieser Passübergang war nicht meine beste Wahl. Auf engem Raum befindet sich die Autobahn und die normale Strasse. Zudem läuft rund um La Jonquera der Kommerz und der (Grenz-?)Tourismus auf Hochtouren. Riesige Areale, auf denen vermutlich Lastwagen ihre Auflieger austauschen, Tankstelle an Tankstelle. Im Dorf und wenige Meter vor dem Grenzübergang gibt es kaum ein Durchkommen. Touristen suchen Parkplätze, bleiben auf der Strasse stehen, mitten im Durchgangsverkehr.
Nach ein paar Kilometern Abfahrt, die Lastwagen mĂĽssen hier die Autobahn benutzen, komme ich bereits in Le Boulou an. Das Hotel ist schnell gefunden. Die Regenkleider hatte ich nur noch wegen der tiefen Temperaturen an, nicht mehr wegen des Regens.
Weblog am 14.05.
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