Mit ein bisschen Wehmut im Herzen, scheiden tut halt nach einer schönen Ferienwoche noch etwas mehr weh, klickte ich heute Morgen meinen Anhänger bei schönstem Wetter vor dem Hotel Diana in La Villa wieder in seine Kupplung an meinem Rennrad.
Ich fuhr bei einem leichten und kühlen Gegenwind unser Tal hinunter. Die ersten etwa 25 Kilometer, bis nach San Lorenzo, verliefen praktisch ohne Gegensteigungen in dem schmalen Tal, hie und da ein Tunnel. In San Lorenzo öffnete sich das Tal dann plötzlich und ich bog links weg, weiter dem Bach Rienza folgend bis ins Brennertal.
Radfahrer wurden ab und zu statt durch Tunnels durch die Ortschaft gelockt. Heute war das auch gut so, denn auf der Strasse hatte es ziemlich viel Verkehr. Im Brennertal bog dann der meiste Verkehr auf die Brennerautobahn ab. Die Strasse war dann fast nur noch fĂĽr den Lokalverkehr, die Motorräder und mich “reserviert”.
Im Brennertal angekommen fuhr ich bis nach Vipiteno hinauf. Vorbei an einem kleinen Stausee, breiteren Talschaften, malerischen Dörfern. Die Strasse stieg stetig etwas an. Der Gegenwind kühlte mittlerweile nicht mehr, sondern trocknete eher aus.
In Vipiteno machte ich im Hotel Restaurant Engel einen kurzen Mittagshalt. Da muss ich wohl mal wieder eines der Feinschmecker-Restaurants erwischt haben. Schöner Gärtensitzplatz, plätschernder Springbrunnen, schnelle Bedienung und die bestellten, gefällten Raviolini waren Klasse. Serviert als eine Art Kette von Raviolitaschen, abwechselnd gefällt mit dreierlei verschiedenen Inhalten. Auf die Frage, ob ich eine extra grosse Portion wolle, musste ich mit dem “Ja gerne” nicht lange zögern.
Schade, dass ich schon bald weiter musste. Laut Höhenmeterprofil war der Jaufenpass von dieser Seite her mit 15 Kilometern zwar etwas kĂĽrzer, aber fast immer knapp an der 10%-Grenze. Doch das Training der letzten Tage machte sich heute bezahlt. Ich ging die Sache zwar äusserst vorsichtig und langsam an, doch als ich mich schon weit unten von hinten einem anderen Velofahrer mit Gepäck näherte, da wollte ich nicht “vom Gas” gehen. Habe ihn ĂĽberholt. Später beim Wassertanken, oder oben auf der Passhöhe, war von ihm nichts mehr zu sehen.
Der Jaufenpass, ein V-förmiger Ausschnitt in einer Bergkette, lässt sehr schöne Blicke auf beide Seiten in die Alpenlandschaft zu. Diesen Anblick genoss ich natürlich einen Moment lang.
Die Abfahrt nach San Leonardo fĂĽhrte “gefĂĽhlt” durch viel mehr Waldpartien als der Aufstieg auf der anderen Seite. Schon von weit oben allerdings kann man sehr gut in das Tal, in die Gegend hinuntersehen, wo ich dann morgen zum Timmelsjoch hinauf abzweigen muss.
Diese Nacht verbringe ich nun zwischen den beiden Pässen Jaufenpass und Timmelsjoch. Praktisch am Kreisel wo sich die beiden Strassen trennen.
1621 HM | |||
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