… durch die Adern.
So schoss es mir wie ein Blitz durch den Kopf, als ich heute Abend auf dem Stuhl beim Zahnarzt lag. Unten links, der Hinterste, war das Problem. “Es könne schon sein, dass man mal einen Zahn abbreche, vor allem wenn er schon mal geflickt wurde. Denn der Zahn verliert mit dem Alter auch Wasser und wird brĂĽchig”. Tönte irgendwie logisch.
Wahrscheinlich hatte ich aber trotzdem noch Glück. Denn die aktuelle Füllung sei noch gut und die Innenwand, also die zungenseitige Wand, würde er jetzt aufbauen. Griff zu Bohrer, merkwürdig gebogenen Stacheln mit Spitzen, andere hatten kleine Kügelchen dran, Spiegel, Saugröhrchen, Spritze, Klebstoffe, Wärmelampen (jedenfalls sahen die für meine Augen so aus), Wattebäuschchen, Zahnseide, Klammern und baute die Innenwand wieder auf. Auch vorne, oben, innen, sei noch eine Füllung, die nur noch gerade eingeklemmt sei und nicht mehr wirklich halte. Er habe noch einen Moment Zeit und flicke die auch gerade.
Dabei fällt mir auf, dass die beiden Spritzen wirklich nur ganz lokal wirken. Nur gerade um den Zahn herum. Nichts mehr mit tauber Zunge oder Wange. Schon fast angenehm, wären da nicht die pfeifenden Geräusche des Bohrers oder der “Schleifmaschine”.
Es habe noch andere Flicken die brüchig seien, die hätten aber noch Zeit. Die Empfangsdame liest dann anschliessend noch zwei Termine für mich aus.
Ach ja, habe hier in meinem Tagebuch nachschauen mĂĽssen. Es sind tatsächlich schon ĂĽber drei Jahre her, seit ich das letzte Mal meinen Mund fĂĽr “Reparaturen” dieser Art öffnen musste.
Man wird nicht jĂĽnger. Zuerst flicken, dann abbrechen, dann ?……..?.