Am heutigen Morgen liessen wir vorerst unsere Räder stehen und machten eine Wanderung um die Plitvicer Seen. Die Seen befinden sich im grössten Nationalpark Kroatiens. Bekannt sind die Seen wegen ihrer terrassenförmigen Anordnung. Dabei entstehen überall immer wieder kleinere und grössere Wasserfälle. Zudem wurde der Nationalpark als einer der ersten in das UNESCO Welterbe aufgenommen.
Wir fanden uns bereits sehr frĂĽh am Ufer der Seen ein. Vieles lag noch im Schatten. Das Sonnenlicht verbesserte andauernd die Beleuchtung auf die verschiedenen SehenswĂĽrdigkeiten.
Ob wir hier ganz in der Nähe von Winnetous Schatz im Silbersee vorbei marschieren?
Einige der SehenswĂĽrdigkeiten sind lediglich ĂĽber Holzwege erreichbar.
Ebenfalls auffällig an dem Wasser ist seine Klarheit. Manchmal, je nach Lichteinfall scheint es etwas milchig zu sein, doch in der Regel sieht man bis weit in die Tiefe des Sees. Die Fische haben natĂĽrlich auch gemerkt, dass bei den täglich durchschnittlich 30’000 Besuchern manchmal etwas fĂĽr sie abfällt.
Nach etwa vier Stunden Besuch im Park, müssen wir ihn halt schon wieder verlassen. Ich bin jedenfalls beeindruckt von seiner Schönheit und Vielfältigkeit.
Nach dem Mittagessen gibt es am Nachmittag nur noch eine Kurzetappe. Ein sanfter Anstieg durch den Buchenwald führt uns nach etwa 10 Kilometern auf den heutigen höchsten Punkt.
Irgend jemand aus der Gruppe wusste zu berichten, dass dieser Weg damals von vielen Flüchtlingen auf dem Weg nach Norden begangen wurde. Mit einem Mal öffnen sich bei mir plötzlich viele Fragezeichen. Zum Beispiel die Blumensträusse und Grabkerzen, welche ich vor allem auf den Zufahrtswegen zu den Plitvicer Seen gesehen habe. Blumensträusse und Andenken, wie man sie bei uns ab und zu entlang der Strasse nach Verkehrsunfällen findet, so aber in diesem Zusammenhang auf den Zufahrtswegen keinen Sinn ergeben, haben die vielleicht etwas mit den Flüchtlingen zu tun?
Oder die Einschusslöcher, meist in eher älteren Häusern? Sind vielleicht die einzelnen halbzerfallenen Gebäude entlang der Strasse, vielleicht gar keine “natĂĽrlichen” Ruinen, sondern haben ihren Ursprung in Kriegshandlungen? VerwĂĽstungen des Krieges? Wir haben zwar seit unserer Abfahrt auf der Insel Krk ein paar schöne, wunderbare Ecken entdeckt, aber Kroatien ist halt immer noch ein weitgehend unbekanntes Land.
Am Meer dürften es die Touristen sein, die dem Land einen Ertrag bringen. Wirkliche Industrie konnte ich bis jetzt nicht entdecken. Allerdings stellen die Bauern ihren Ertrag an den Strassenrand zum Verkauf. Anfänglich waren es meist Kartoffeln und Honig, heute kamen Kürbisse, Zwiebeln und Käse dazu. Auch der Tourismus um die Plitvicer Seen, immerhin rund eine Million Besucher pro Jahr, dürfte etwas Ertrag abwerfen.
Dieses Weblog am 10.09.
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