… habe ich heute Abend im vollbesetzten Zug schon. Einmal mehr stehen wir in den Wagen der Rushhour der Pendler. Der Zug schleicht sich langsam aus dem Bahnhof hinaus, verliert Minute um Minute. Kommt dann irgendwann mal zu seinem ersten Zwischenhalt in Baden. Einige verlassen den Zug, andere kommen wieder dazu. Der Zug fährt fĂĽr diesmal ohne Abwarten des Gegenzuges weiter, der steht nämlich schon im Bahnhof. Er schleicht weiter, verliert noch mehr Minuten. Sieben sollen es bis jetzt sein.
Dann die Durchsage, dass der nächste Halt in Brugg sei. Der Zug kriecht mittlerweile in den Bahnhof Turgi, also eine Station frĂĽher. Diese ist aber nur fĂĽr die RegionalzĂĽge interessant. Normalerweise fährt mein Zug hier durch. Doch heute lässt er sich “auslaufen”, und kommt schön präzis am Perron zum stehen.
Einige der “verkabelten” Passagiere, eben diejenigen welche so geistesabwesend und wie ferngesteuert zwischen ihren manchmal ĂĽbergrossen Kopfhörern, den Tag verbringen, stehen auf, drängeln durch die stehenden Passagiere und verlassen den Zug.
Dass die selben Passagiere sich regelmässig auf die freien Sitze lümmeln lassen (nicht hinsetzen), ohne zu Fragen, das habe ich mittlerweile verstanden. Dass die selben Passagiere die meiste Zeit zwischen ihren Kopfhörern irgendwie abwesend, ferngesteuert, uninteressiert, lethargisch wirken, daran habe ich mich auch gewöhnt. Aber dass sie zudem auch noch vollständig unaufmerksam durch die Gegend latschen, selbst dann noch, wenn sie sich mindestens etwas Wartezeit oder Mehrkosten einhandeln, das war neu.
Und keiner hat sie aufgehalten, als sie den Zug verliessen, alle haben ihnen bereitwillig Platz gemacht. Man half ihnen sogar, die “Pressluft-“verschlossene TĂĽre zu öffnen. Spätestens hier, hätte einer doch aufmerksam werden mĂĽssen.
War da vielleicht sogar Schadenfreude im Spiel?