Der Tag begann heute mit einer Stadtrundfahrt. Vorbei an Museen, Kirchen, wichtigen Cafés, ein paar Mal über die Salzach, durch den Mönchsberg hinaus in die nähere Umgebung von Salzburg. Für uns war von allem Anfang an klar, dass wir unseren Tag in Hellbrunn, dem Lustschloss zu Salzburg, verbringen wollten.
Markus Sittikus liess nämlich vor etwa 400 Jahren dieses Schloss nicht als Residenz, sondern zum Vergnügen bauen. Es sei kaum bewohnt gewesen. Das frische Quellwasser beruhigte den Geist und belebte die Sinne. Wohl deshalb sind Wasserspiele eher zum Zeitvertrieb entstanden. Vielleicht nicht so imposant bezüglich der Wassermenge die da verbraucht oder befördert wurde, sondern viel eher wegen der dabei eingesetzten überraschenden Effekte, manchmal bis hin zur Hinterhältigkeit.
Da befindet sich so eine Art Arena im römischen Teil der Anlage. Nach reichlichem Genuss von Fleisch und Wein, sorgte eine automatische Waschanlage wieder für einen sauberen Tisch. Dass dabei das Wasser auch durch die Sitzgelegenheit der Gäste nach oben spritzte, kam ja sehr überraschend, oder war das schon hinterhältig. So gibt es manche Stelle in der Anlage, da wird man von Wasserstrahlen überrascht werden. Manchmal harmlos, einfach als Bogen über den Spaziergang, zwischendurch aber auch mal direkt von hinten oder vorne.
Andererseits gibt es auch sehr imposante Anlagen. Zum Beispiel die Darstellung des täglichen Lebens auf einem ganzen Dorfplatz. 150 Figürchen bewegen sich darauf. Bringen Verurteilte ins Gefängnis, rollen Fässer über den Platz, heiraten, schieben Karren vor sich her usw. Oder an einem anderen Ort zwitschern Vögel in einer Höhle, oder an einem dritten Ort wird ein Hut auf einem Wasserstrahl immer wieder an die Decke gehoben.
Im Schloss selber, wird einem dann erklärt, mit welchem Einfallsreichtum da Wasserräder, Pumpen, Behälter, Gewichte und Gewinde miteinander verbunden worden sind, dass das alles ohne menschliche Hilfe, ausser vielleicht dem Öffnen der Hauptleitung, funktionieren konnte und immer noch funktioniert.
Und weil der Markus Sittikus entsprechend der damaligen Zeit auch etwas Besonderes haben wollte, wie andere Fürsten auch, so hielt er sich in vier riesengrossen Teichen ebenso riesengrosse Fische. Fische, die wohl die wenigsten bei uns in den Gewässern gefunden werden können, wie zum Beispiel ein schwarzer und ein weisser Stör.
Ganz in der Nähe befindet sich das “Monatsschlösschen” auf einem HĂĽgel. Das Schloss soll in einem einzigen Monat gebaut worden sein, nur weil mal einer der Gaste von Sittikus meinte, da fehle noch etwas. Heute bietet das Schlösschen einen guten Ăśberblick ĂĽber den grössten Teil der Anlage.
Von dort oben, habe ich auch die Aufnahme des heutigen ersten Bildchens gemacht.
HM | |||
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