Ab und zu schaue ich mich nach einem neuen Handy um. Meist hat das den Grund in irgend einer Änderung meines Verhaltens gegenüber der Technik. Letztmals vor etwa einem Jahr, als ich Twitter entdeckte. Damals war es das Gefühl, dauernd mit dem Internet verbunden sein zu müssen, um ja keine der sooooo wichtigen Meldung zu verpassen. Auch e-Mail schreiben über die SMS-Tastatur schien mir damals auf die Länge zu mühsam zu sein. Inzwischen ist ein Jahr vergangen, und ich schreibe immer noch e-Mails auf der SMS-Tastatur.
KĂĽrzlich ĂĽberkam mich dieses drängelnde “Möchtegern”-GefĂĽhl wieder. Diesmal steht es in Zusammenhang mit der besseren Nutzung meiner GTD-Applikation. Ich habe nämlich angefangen, neben den geschäftlichen Terminen auch noch meine eigenen Termine im Rahmen der Nutzung von GTD in Outlook einzupflegen. Da wäre doch eine Synchronisation dieser Agenda mit “etwas” Tragbarem, wie eben einem Handy, doch ganz toll. Dauernder Zugriff auf Termine, Kontakte und Notizen, stand da unter anderem auf dem Wunschzettel.
Ich begann zu recherchieren. Im Geschäft haben wir ziemlich enge Bestimmungen bezüglich Synchronisations-Software. Windows Mobile 6 muss es sein. Damit begrenzte sich die Auswahl schon mal ganz drastisch. Um diese Einschränkung war ich schon mal dankbar. Ich begann Datenblätter zu studieren und mit meinem Wunschzettel abzugleichen: Synchronisation von Terminen, Kontakten und Notizen, kann eigentlich jeder, der Windows Mobile 6 hat.
Die Auswahl wird etwas enger, möchte man dazu auch noch eine QWERTZ-Tastatur, also die übliche Tastatur eines Notebooks. Wenn auch nicht von der Grösse, sondern einfach bezüglich der Anordnung der Tasten.
Noch etwas enger wird die Auswahl, möchte man einen genügend grossen Speicherplatz haben, um darin, wie in meinem Fall, die GTD-Applikation mitnehmen zu können. Also sozusagen den Speicherplatz eines USB-Sticks im Handy. Dabei sind keine brauchbaren Auswertungen oder Testberichte verfügbar, die etwas über die Verbindungsgeschwindigkeit eines solchen Speicherplatzes aussagen. Nur die Angaben dass da 1000e von Musikdateien und Bildern Platz drauf finden.
Zum Schluss bleiben dann immer noch genügend Geräte übrig, die vieles mehr können: Radioempfang, TV-Empfang über das Internet, GPS-Navigation, Filme aus dem www ruckelfrei anschauen, automatische Auswahl des schnellsten Netzes, und vieles mehr. Telefonieren und SMS und MMS versenden können sie natürlich auch immer noch.
Nach langem Suchen und Abwägen, beginnt dann irgend einmal der Preis zu interessieren. Die Frage mit oder ohne Abonnement eines “Communikations”-Anbieters muss auch beantwortet werden. An diesem Punkt kam ich ins zögern: die gĂĽnstigsten Geräte, die aber immer noch viel mehr können als ich wahrscheinlich jemals brauchen werde, kosten vielleicht 300.– CHF (ohne Abonnement des Communications-Providers). Das obere Ende dieser Skala befindet sich bei gut 1200.– CHF. FĂĽr den selben Preis bekomme ich mittlerweile einen Netbook, wie zum Beispiel eee-PC oder einen Mini-note von HP. Die können zwar vielleicht “nur” ĂĽber Skype telefonieren und alles andere, GPS, Radio, TV, Filme, Netzauswahl usw, kann man ihnen ja mittels Software und allfällig geeigneter Hardware auch beibringen.
Brauche ich jetzt eigentlich ein neues Handy oder einen neuen Notebook? Mein “Möchtegern”-GefĂĽhl ist in der Zwischenzeit abgeklungen. Die wirklich wichtigen Kontakte haben den Eingang in meine GTD-Applikation gefunden. Zur Not reicht vorerst auch das sporadische Anfertigen einer PDF-Datei des Kalenders im Geschäft. Sollte ich meine GTD-Applikation mit einer Agenda erweitern? Ansonsten reicht mir allerdings auch das Herumtragen des USB-Sticks mit meiner GTD-Applikation immer noch.
Ich vertage den Entscheid auf später, bis zu meinem nächsten “Möchtegern”-GefĂĽhls-Ausbruch.