Eine Redewendung, für den Zustand, wenn es überhaupt nicht so läuft, wie es laufen müsste.
Der Wecker schellte. Dass ich heute mit dem Renner zur Arbeit gehen wollte, hatte ich gestern schon entschieden und dafür alles bereit gelegt. Business-Kleider, Beleuchtung für den Renner, Regenschutz, Handy, Duschzeugs lag alles bereit. Morgenessen, die restlichen Radklamotten anziehen. Der Helm fehlte, war nicht bereitgelegt, dabei gerade noch die dickeren Handschuhe vom Gestell genommen. Etwas später nochmals in den Keller gerannt um das Schloss zum Abschliessen des Renners zu holen. Hausschlüssel. Hausschlüssel? Nochmals in den Keller runter. Wo nur könnte er sein? Muss auf meinem Schreibtisch liegen, oben im zweiten Stock. Rauf. Nichts. Wo zum letzten Mal gesehen? Am Samstag? Während meiner Fahrt über den Hauenstein? Da, bei Möhlin, da war doch was, mit dem Bänklein, dem Geocache, dem Gedränge in der Satteltasche? Liegt er dort bei der Hecke? Ein Riesenschreck durchfährt mich.
Soll ich überhaupt arbeiten gehen? Macht das einen Sinn, ohne Hausschlüssel, ohne Schlüssel für das Geschäft? Muss ich jetzt tatsächlich zuerst nach Möhlin fahren, dort mal nachschauen? Oder gar auf den Hauenstein? Und wenn dort auch nichts ist?
Nochmals ruhig durchatmen, Im Geiste nochmals den Weg seit Samstag-Nachmittag durchgehen. Im Keller nachschauen, in der Satteltasche nachschauen, ratloses rumstehen. Da, was war das? Schaut unter dem Rucksack mit den Businesskleidern und den Schuhen hervor? Der HausschlĂĽssel. Vermutlich mit den Veloschuhen leicht gegen den Rucksack gestossen und dabei den SchlĂĽssel versteckt. Wie war ich froh, den doch noch gefunden zu haben.
Doch diese verlorene Viertelstunde fehlte mir nun wenigstens am Morgen immer wieder. Im Geschäft, kaum den Notebook gestartet, “musste” der zuerst eine scheinbar wichtige Softwareinstallation vornehmen, dabei sollte ich doch schon auf dem Weg an die erste Sitzung sein. …
Am Abend dann, vor der Heimfahrt, einen Blick auf das Niederschlagsradar geworfen: über den ganzen nördlichen Alpenkamm erstreckte sich bereits eine Niederschlagsfront. Ausgerechnet auf der Strecke des Arbeitsweges tummelten sich ebenfalls einige kleine Niederschlagszellen.
Doch ich hatte Glück. Dank einem kräftigen Gegenwind, wurden die Niederschläge noch eine Zeit lang in die Alpen zurückgeblasen und die kleinen Niederschlagszellen auf meinen Heimweg wurden ebenfalls vertrieben.
Noch regnet es nicht.
434 HM | |||
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