Ich war zwar nicht ganz so mutig wie andere bezĂĽglich der Bekleidung. Noch trug ich mein leichtestes langarmiges Oberteil und an den Beinen die Knielinge. Immerhin keine Windstopper oder gar Thermokleider mehr. Andere fuhren doch schon in kurz/kurz. Auch mit der Abfahrt wartete ich noch etwas, bis die Temperatur wenigstens zweistellig wurde. Dann ging es los.
Um das Birrfeld herum, durch das Bünztal hinauf, auf dem kürzesten Weg hinüber ins Seetal. Dabei passierte ich unzählig viele blühende Osterglocken, die Forsythie zeigt jetzt ihr gelb auch schon in voller Pracht. Auch in den Wäldern zeigen sich nebst dem Bärlauch auch erste grüne Knospen an Gebüschen. Nur der allgemeine Eindruck, beim Blick über die Landschaft, zeigt den Frühling noch nicht so wirklich.
Zwischen Hallwilersee und Baldeggersee überquere ich das Seetal. Ein paar Kühe stehen draussen auf der Wiese. Etwas entfernt sucht sich ein Schwan, vielleicht Schnecken, aus dem Gras zusammen. Viel Dunst lässt den Alpenkamm heute mehr erahnen, als dass ich ihn wirklich erkennen könnte.
Am obersten Ende des Baldeggersees, biege ich heute bei Hochdorf westwärts ab, über eine kleine Erhebung, und gelange so hinüber nach Sempach. Während ich so dem Sempachersee entlang wieder zurück pedaliere, schweifen meine Gedanken immer mehr ab.
Auch eine kurze Pause am See bringt nicht viel. Das Wasser, das ich mitgefĂĽhrt hatte, geht auch langsam zur Neige. Das Fahren wird mĂĽhsam. Ja, es hat ein wenig Gegenwind, aber das dĂĽrfte nicht das Problem sein. Habe ich nach einer Woche ohne einen Kilometer auf dem Rad heute “ĂĽberdreht”?
Beim nächsten Shop an einer Tankstelle halte ich nochmals an, kaufe mir ein Sandwich, Nussgipfel und ein Mineralwasser. In aller Ruhe, sitzend auf einem Mäuerchen, verzehre ich so meine Zwischenverpflegung. Die Gedanken hellen sich wieder auf. Bald fahre ich weiter. Alles ist vorbei und wieder in bester Ordnung.
Ich denke, ich bin unerwartet früh und ziemlich knapp an einem Hungerast vorbeigefahren. Der restliche Heimweg war überhaupt kein Problem mehr. Nach den vielen, meist relativ kurzen Strecken während des Winters, muss halt auch wieder das Fahren von längeren Strecken geübt werden.
Relive ‘Granfondo im FrĂĽhling’
Weblog am 24.03.
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