Das Hotel befand sich etwas ausserhalb der Stadt, in einer Industriezone. Nachdem ich meinen GPS-Track wieder gefunden hatte, konnte es losgehen. Prognostiziert war etwas Wind aus nördlicher Richtung, ideal für meine heutige letzte Etappe. Die erste Abzweigung meines Tracks verpasste ich. Wieder etwas zurückfahren, dann nochmals probieren. Es dauert nicht lange, bis ich vor einem Wasserrohrbruch stehe.
Auf der anderen Seite wuseln irgendwelche Mitarbeiter herum, telefonieren, schauen sich die Sache an, hinter mir bellen sich irgendwelche Köter heiser. Irgendwann wird mir das Warten zu blöd. Ich geb richtig Gas und fahr durch. Ein paar Strassen und Kilometer später, lockt mich das GPS durch eine Eisenbahn-Unterführung. Also wenigstens unter einem Trasse hindurch, auf dem aber noch nie ein Zug gefahren ist, da noch keine Geleise verlegt sind.
Das Wasser steigt immer höher in dieser Unterführung. Der Boden ist noch betoniert. Ich schleiche mich der Wand entlang, versuche herauszufinden, wie das nach dem Ende der Unterführung aussieht. Aus der Wasserlache steigt eine asphaltierte Strasse heraus, immerhin das. Ich fahre langsam vorwärts, die Brühe wird undurchsichtig. Das war eine Schwelle, ich stehe jetzt sicher 5 cm tiefer, langsam sinkt das Rad immer tiefer. Umkehren? Vorwärts machen? Nur stehen bleiben ist keine Option. Alles gibt nasse Füsse. Ich habe dann durchgekurbelt, bis ich wenigstens mal auf einem Wiesenbord mit einem Fuss abstehen konnte. Dann Rad und Anhänger durchgezerrt. Das Resultat:
Glücklicherweise reichte der Dreck wenigstens nicht bis an die Kette hinauf. Aber vor der Weiterfahrt musst ich dennoch all das klebrige, feuchte Zeugs zwischen Rahmen und Räder herauslösen. Damit war nun das Rad zum zweiten Mal auf dieser Fahrt so richtig dreckig geworden. Das erste Mal, geschah das vorgestern auf dem Stück zwischen den Via Verdes.
Während der restlichen Fahrt überquerte ich weiter die Ebene zwischen Lorca und Pozo de la Higuera. Viele Kilometer Salatkulturen, Gemüsekulturen, wahrscheinlich auch Spargeln. 100e von Arbeitern die in Handarbeit hier pflücken und ernten. 40-Tönner die die Ernte wegbringen. 40-Tönner auf schmalsten Strässchen.
Um die Mittagszeit erreiche ich die Grenze zwischen Murcia und Andalusien
Gemäss dem Höhenprofil hätte ich schon längst von etwas Gefälle profitieren sollen. Doch der prognostizierte, schwache Wind aus Norden, kam einerseits aus SĂĽden und wurde zudem immer stärker. Die Gegend hier ist sehr offen, keine Bäume die den Wind zurĂĽckhalten könnten oder gar ablenken wĂĽrden. SandhĂĽgel vielleicht, aber wenn der Wind da richtig darĂĽber hinweg bläst, …. Jedenfalls wurde es immer mĂĽhsamer.
Doch auch diese Etappe hatte ein Ende. Nach ziemlich genau 700 KM und knapp 5000 Höhenmetern, bin ich jetzt in Mojacar im Hotel angekommen und werde ab Sonntag vier Wochen lang einen Teil der Feriengäste von EitzingerSports durch die Gegend führen, und natürlich auch darüber hier weiter berichten.
Auch für die Hotelgäste soll dieser Wind heute Nachmittag überraschend heftig gewesen sein. Es soll Windböen bis 100 km/h darunter gehabt haben. Heftig war es auf jeden Fall.
Relive ‘Totana – Mojacar’
Weblog am 05.04.
500 HM | |||
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Grad |
17 Grad |
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