Die Tour ĂĽber die Via Verde war schon immer meine Lieblingstour. Nicht nur wegen des Bahntrasses alleine, das sind lediglich etwa 10 Kilometer. Nein, es ist die Vielfältigkeit dieser Runde. Fuhren wir doch zuerst von Mojacar in Richtung Hinterland. Bald nach der Abfahrt und den ersten genommenen Höhenmetern ĂĽberqueren wir zum ersten Mal den Rio Aguas, beziehungsweise sein Bachbett. 20 KM später folgen wir ihm in Sorbas nochmals ein kurzes StĂĽck. Wir ĂĽberqueren aber auch das Trasse der Schnellbahnlinie Murcia – Almeria, das zwar ĂĽber weite Strecken fertig gebaut ist, aber noch nie zum Einsatz kam, weil in der Gegend von Vera ein StĂĽck fehlt, und das Trasse in einem der Tunnels in der Sierra Cabrera stecken bleibt. Zudem ist darauf keinerlei Bahninfrastruktur verbaut.
In Sorbas kurzen Kaffeehalt. Wir fahren weiter auf der N340a, der ehemaligen Mittelmeerautobahn. Sie bringt uns ganz in die Nähe von Tabernas, der einzigen Wüste von Europa. Je nach Windverhältnissen hört man auch das Heulen der Motorräder auf dem Circuit de Almeria, der Töffrennbahn.
Wir zweigen links weg, vor uns taucht das Dörfchen Lucainena de la Torres auf. Eine kleine Info zum Bergbau, dem Schmelzen des Eisenerzes und dem Betrieb der Bahn, bevor wir im Dörfchen unsere Sanchwiches vertilgen. Heute ist sogar Markt im Dorf.
Wahrscheinlich wegen der kommenden Feiertage, dann aber auch wegen des bevorstehenden Blumenfestes gegen Ende April / Anfang Mai wage ich mal einen Blick in eine der schmalen Gassen des Dörfchens und werde nicht enttäuscht.
Nach dem Essen geht die Fahrt weiter. Hinunter zum ehemaligen Personenbahnhof.
Das Gebirge, woraus das Eisenerz geholt wurde, rechts im Bild die Schmelzöfen, die heute noch vorhanden sind und einer davon auch in den Originalzustand versetzt wurde. In der Mitte das Dörfchen Luceinena de las Torres.
Die Fahrt durch die Via Verde hinunter verläuft wie gewohnt. Heute etwas gebremst vom Gegenwind.
Polopos, das nächste Highlight, steht doch dort das Kirchlein mitten im Dorf. BerĂĽhmt ist es geworden aus dem Film “Vier Fäuste fĂĽr ein Halleluja”. Das gibt mir die Chance, gleich auf weitere interessante und grosse Filme aufmerksam zu machen, die ebenfalls mindestens teilweise in Andalusien gedreht wurden, wie zum Beispiel “Spiel mir das Lied vom Tod” oder “Conan der Barbar”.
Gegenüber anderen Jahren wird die Tour nun ans Meer hinuntergeführt. Ein paar steile Rampen, aber auch längere Abfahrten, mit schönen Kurven und ständig wechselnder Umgebung führen uns deshalb von hinten ans Muschelhaus.
Nach soviel Kultur, Geschichte und Erlebnis stärken wir uns bei einem Kaffeehalt in Carboneras…
bevor wir auf der Küstenstrasse noch die letzten 25 Kilometer und etwa 300 Höhenmeter zurücklegen. Zeitweise werden wir jetzt von einem angenehmen Lüftchen, in Form von Rückenwind unterstützt.
Relive ‘Via Verde und Muschelhaus’
Weblog am 16.04.
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