Für diese Fahrt nach Mojacar und vor allem anschliessend dann für den Heimweg um halb Spanien herum und durch Frankreich, habe ich mir eine Selfie-Drohne, die Dji-Spark, gekauft. Während der Fahrt von Cambrils nach Mojacar wollte ich sie eigentlich schon ausprobieren. Aber entweder windete es zu stark, es regnete oder ich fand auf diesem Weg keine Zeit für solche Spielereien. Doch heute, am freien Tag, ohne Gäste, und sogar fast ohne Wind, da wollte ich den Jungfernflug mit der Drohne durchführen.
Ich suchte mir dafür ein ruhiges Plätzchen, in der Nähe einer Olivenplantage, weit weg vom Verkehr, von Häusern, von Stromleitungen, von hohen Bäumen. Nichts war da, was der Drohne hätte gefährlich werden können, oder sich hätte belästigt fühlen können.
Aufstellen, mit dem WiFi verbinden, starten. Die vorderen Dioden leuchten rot, die hinteren blinken grün. Die Motoren starten nicht. Eine Warnung, dass die Drohne im Anfängermodus laufen würde, reduzierte Geschwindigkeit, reduzierte Reichweite: klar, ist ja Absicht, wenigstens das erste Mal. Die zweite Meldung, dass die IMU-Kalibrierung gemacht werden muss. Was ist denn das? Im Betriebshandbuch steht nur, dass die IMU-Kalibrierung gemacht werden muss, wenn sie verlangt wird.
Ein bisschen herumgoogeln auf dem offenem Feld, zwischen den Olivenbäumen, brachte ein paar spanische Dokumente zum Vorschein. Nach langem pröbeln und herumdrĂĽcken, fand ich tatsächlich einen Knopf, “IMU-Kalibrieren”. Stellen sie die Drohne auf eine ebene, trockene Fläche, stand da. Schon im zweiten Schritt ging nichts mehr. Nach einem geleerten Akku der Drohne (dauert etwa 15 Minuten), hab ich meine Ware wieder eingepackt und bin zurĂĽck ins Hotel gefahren.
Im Hotel dann den zweiten Akku geleert. Dann versuchte ich es nochmals mit googeln im Internet. Ich fand ein Filmchen, wie das mit der IMU-Kalibrierung gehen soll. Ab dem zweiten Schritt muss die Drohne nicht waagrecht hingelegt werden, sondern senkrecht aufgestellt werden. Dies auf alle vier Seiten in einer bestimmten Reihenfolge. Danach noch auf den RĂĽcken. Die Prozedur dauerte kaum eine Minute. Dann war die Software zufrieden mit der Kalibrierung.
Ich wollte es aber doch noch wissen. Nochmals alles einschalten, miteinander verbinden. Die Meldung, dass im Anfängermodus in geschlossenen Räumen nicht gestartet werden kann, kam natürlich auch. Also: Anfängermodus raus, Motoren starten und die Drohne hob sofort 1.2 Meter über das Bett ab und blieb dort in der Luft stehen. 🙂
Doch noch ein erfolgreicher Jungfernflug. Vielleicht folgen hier demnächst tatsächlich Selfie-Videos.
Wie ich später herausfand, soll die IMU-Kalibrierung notwendig werden, wenn die Drohne einen Schlag erwischt hat, oder abgestürzt ist. Schon möglich, dass die Rüttlerei auf dem Anhänger während der Fahrt von Cambrils nach Mojacar, der Elektronik oder der Mechanik tatsächlich zuviel wurde.
Relive ‘Erster Versuch ist misslungen’
Weblog am 17.04.
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