Die Rahmenbedingung, ein halbwegs vernünftiges Wetter, schien gegeben. Die Meteorologen meinten, dass sich die Bewölkung in unserer Region gegen die Mittagszeit aufhellen würde. Doch schon früh am Morgen schaffte es der ersten Sonnenstrahl, durch einen Spalt im Laden, genau auf mein Auge zu fallen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Der Himmel war tatsächlich makellos blau. Die gefühlte Temperatur aber noch fast eisig kalt.
Ich liess mir Zeit. Morgenessen, ab und zu ein Blick auf das Aussenthermometer. So etwa gegen zehn Uhr, mittlerweile war es draussen gut 12 Grad, fühlte ich mich bereit. Knielinge übergezogen, Windschutz ebenfalls zugemacht. Vielleicht zwei Stunden früher als geplant, stand nun mein Renner auf der Strasse. Leider schob der Wind nun doch ab und zu mindestens eine Nebelbank vor die Sonne. Die Fahrt begann in westlicher Richtung, also dorthin, wo unsere Wetterprofis das schöne Wetter vermuteten.
Die sieben Zwerge, sieben Hügel am Ende des Juras, das war mein heutiges Fahrziel. Ich fuhr ziemlich direkt über Aarau nach Erlinsbach an den Fuss der (1)Saalöhe. Nicht besonders steil, aber doch so, dass ich mich des Windschutzes entledigen konnte. Bald war ich oben. Für die Abfahrt zog ich mir wieder den Windschutz an. Die Temperatur wollte einfach nicht richtig ansteigen. Zudem wurde es je länger desto dunkler. Die Wolken wurden immer schwärzer, von Sonne oder blauem Himmel keine Spur mehr.
Hinunter nach Wittnau und dort dann gleich wieder rechts hinauf auf das (2) Benkerjoch. Auch dies, nicht besonders steil, gute Strasse, langgezogene Kurven, eine gemütliche Bergfahrt. Für die Abfahrt nach Küttigen sind 16% Gefälle angegeben, aber wegen der Spitzkehren im Wald, kann man dann doch nicht so richtig sausen lassen.
In Küttigen diesmal links abzweigen auf die Strasse zur (3) Staffelegg. Ausser dass in der ersten Kurve nach Küttigen die Baustelle jetzt soweit fortgeschritten ist, dass man erkennen kann, dass dort ein weiterer Kreisel entsteht, ist auch für diese Bergfahrt nichts besonderes zu vermerken. Es ist weiterhin kühl, und stark bewölkt; den Windschutz lasse ich vorerst noch an.
Die Abfahrt von der Staffelegg geht auch heute wieder sehr schnell. Kaum Verkehr auf der Strasse, kein störender Wind. Bald zweige ich diesmal wieder rechts von der Hauptstrasse ab und mache mich an den (4) Zeihener Hügel. Es ist dies eher eine Abkürzung um auf die Bözbergstrasse zu gelangen. Kurz vor Zeihen fährt man an einer Baumplantage vorbei. Ich staune jedes Mal, wie schwer diese Bäume mit Früchten behangen sind. Nach Zeihen über die Bözbergautobahn, hinunter nach Effingen an die Bözbergstrasse.
Auch den (5) Bözberg bin ich schon viele Male von dieser Seite her gefahren. Etwa 10% die Steigung. Die Sonne beginnt sich am Himmel wieder gegen die Wolken durchzusetzen. Ich entledige mich wieder des Windschutzes. Oben auf dem Bözberg, gibt es eine Bäckerei. Sieben Tage in der Woche will sie geöffnet haben. Doch was für Öffnungszeiten: Jedenfalls heute, nach der Mittagszeit, ist geschlossen. Langsam macht sich bei mir Hunger breit. Ich Rolle weiter durch verschiedene Ortschaften am Bözberg, bevor dann die Strasse nach über Thal hinunter geht und von dort wieder leicht hinauf nach Mönthal.
Die (6) Bürersteig von dieser Seite her ist relativ flach zu nehmen, ist der Anfangsstutz mal durchgekurbelt. Zudem muss man von dieser Seite her, auf die Passhöhe hinunterfahren, diese überqueren und dann gerade nochmal ein paar Meter hinauffahren um auf den höchsten Punkt zu gelagen. Doch dann geht es durch zwei Spitzkehren in rasanter Fahrt hinunter nach Hottwil.
Hottwil, am Fusse des (7) Rotberg. Die Strasse geht über Wiesen, teilweise entlang von Rebbergen, durch mehrere Spitzkehren, bevor sie zwischen einem Parkplatz und einer Kreuzung wieder in die Tiefe, nach Mandach hinunterfährt. Eigentlich hätte ich jetzt meinen Plan, der sieben Zwerge erfüllt. Aber in der Zwischenzeit, wurde es merklich wärmer. Auch die Wolken haben sich mehr und mehr gelichtet. Zudem ist es noch relativ früh am Nachmittag. So entschliesse ich mich, noch etwas weiter zu fahren. Mandach, Böttstein, Döttingen die nächsten Ortschaften.
Ab Döttingen fahre ich mit leichtem Rückenwind ins Surbtal. Während ich so hinaufgeschoben werde, überlege ich mir verschiedene Fortsetzungsvarianten. In Tegerfelden nehme ich dann die Abzweigung für den (8) Zurzacherberg. Nichts besonders steiles, geht schön unter der Sonne in die Höhe, habe etwas Gegenwind. Bald bin ich oben und fahre gleich weiter nach Bad Zurzach hinunter.
In Bad Zurzach halte ich mich rechts und fahre ein Stück auf kleineren Strassen in Richtung Osten an den Anfang des (9) Siglistorfers. Ein Hügel, eben mit der Ortschaft Siglistorf zu oberst, der aber bei den örtlichen Velofahrern nicht zu den Lieblingen zählt. Warum eigentlich? Steil ist er nicht besonders, höchstens unregelmässig. Mal eben, dann wieder hinauf, noch mehr hinauf, später wieder flach. Vermutlich ist es das, was den einen zu schaffen machen könnte. Nach Siglistorf geht es hinunter nach Schneisingen, später Ehrendingen.
Drei Viertel um den Kreisel und in Richtung (10) Höhtal fahren. Ein Übergang bevor man nach Baden hinunter kommt. Die Strasse fährt sich wie eine langgezogene Rampe. Schön regelmässig, nicht besonders steil. Für die Abfahrt nehme ich diesmal nicht die Raserstrecke nach Baden hinunter, sondern versuche es auf der vermutlich alten Höhtalstrasse nach Ennetbaden hinunter.
Meine Essensvorräte sind mittlerweile verzehrt, ich verzichte auf weitere Hügel und fahre über Nussbaumen, Obersiggenthal, Turgi ziemlich direkt nach Hause.
2062 HM | |||
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