Der Start erfolgte auch heute wieder bei eher kühlen Temperaturen. Nur mit dem Unterschied, dass es im Laufe des Tages nie wirklich viel wärmer wurde. Ich startete denn auch bei etwa 750 Meter über Meer. Es ging langsam aufwärts, bis zur Schlussrampe von 950 auf über 1300 Meter über Meer. Danach Abfahrt nach Lubian auf etwa 1000 Meter über Meer.
Anfänglich das übliche Bild von flachen, eher kargen Landschaften. Vieles schien noch Ackerland und Getreide zu sein. Wobei ich auch einer Schafherde begegnete.
Zwei kleinere Stauseen konnten auf einer Brücke überrollt werden. Bei beiden spielte sich in der Natur das gleiche Schauspiel ab. Ich fuhr wie üblich durch relativ karge Landschaft, leicht bergauf, bog um eine felsige Ecke und tauchte mitten in eine Vegetation voller Bäume und Blumen ein.
Schon bald nach der Abfahrt sah ich in der Ferne Wolken, die einem Sorge bereiten könnten. Noch waren sie hoch genug um über den Hügeln zu schweben, doch an vereinzelten Stellen hingen die charakteristischen Fäden des Regens herunter. Lange schien es, dass mein Weg möglicherweise zwischen diesen Fäden durchführen könnte. Doch als dann aus den einzelnen Tropfen doch ein leichter Regen wurde, war es höchste Zeit, einen Platz für einen Mittagshalt zu suchen.
Ich hatte einigermassen Glück. Der Regen wurde nicht intensiver, die Bäume gaben gerade genug Schutz. Erst als ich wieder auf der Strasse war, da wurde aus den einzelnen Tropfen wieder ein leichter Regen.
Die Strassen hier sind mit einem relativ rauhen Belag versehen. Das Regenwasser fliesst lange gut ab. Es bilden sich auch lange keine Wasserlachen, ausser manchmal bei Abzweigungen. Es dauerte ĂĽber eine Stunde, bis die Strasse “spritznass” war. Seit ĂĽber 1200 KM fuhr ich heute zum ersten Mal im Regen. Bald hörte der Regen auf und eine weitere Stunde später schien schon wieder die Sonne. Ging ja nochmals gut ab, ausser einem Regenjäckchen hatte ich mir keine weiteren Regenkleider ĂĽbergezogen. Sogar die Schuhe blieben diesmal noch fast trocken.
Der Weg stieg weiter an. Es kam der finale Anstieg von Requejo zum Scheiteltunnel bei Padomelo hinauf. Im starken Gegenwind, aber noch unter Sonne, kurbelte ich dort hinauf. Auf der anderen Seite des nur gerade 450 Meter langen Tunnels, sah die Welt ganz anders aus.
Auf 1340 Metern ĂĽber Meer, tiefhängende Nebelschwaden, eiskalter Gegenwind. Die Abfahrt nach Lubian fĂĽhrte weit in das Tal hinein. Dort hinten regnete es bereits. Später im Hotel, beim Blick auf “el tiempo”, die spanische Wetter-App, meldete diese fĂĽr Lubian “8 Grad, gefĂĽhlt wie 6”. Soll ich nun doch meine langfingrigen Handschuhe aus dem Anhänger ausgraben?
Ausserhalb des Wetters fällt mir seit Tagen immer wieder auf, wie viele Vögel hier entlang des Weges zwitschern. Schwalben, die manchmal direkt vor meinem Rad die Strasse überfliegen, ab und zu sogar eine Weile vor mir her fliegen, Spechte habe ich schon gehört, der Wiedehopf oder wenigstens seinen Ruf, hört man überall immer wieder, auch den Kuckuck hört man oft, kürzlich um die Mittagszeit ein Busch am Wegrand voller Vogelgezwitscher, Raubvögel die ihre Kreise ziehen, Störche auf fast jedem Kirchturm oder manchmal auch nur auf einem geeigneten Baum, Baumstrunk oder einem Mast der Hochspannungsleitung.
Wegen sehr langsamem Hotel-WiFi gibt es heute das Relive-Filmchen leider wieder ohne Fotos:
Relive ‘Zamora-Lubian (Entlang der portugiesischen Lan…)’
Weblog am 16.05.
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