Den Weg heute aus dem Dorf zu finden war nicht schwierig, bald rollte ich auf der N-120 weiter ostwärts. Es wehte von allem Anfang an ein empfindlich kalter Ostwind. Lange rollte ich, oder vielleicht besser, kämpfte ich mich durch flachstes Land vorwärts. Kein Baum, kein Hügel, was irgendwie Windschutz hätte geben können. Die Felder rundherum entweder Acker oder Getreide. Auf einer kleinen Erhöhung wieder einmal ein Blick zurück.
Pilger / Wanderer habe ich heute fast den ganzen Tag keine gesehen. Ausser ganz am Schluss um Burgos herum, kamen mir ein paar entgegen. Offensichtlich fĂĽhrte heute der Pilgerweg nicht mehr so direkt den grossen Strassen entlang. Hingegen kamen mir ein paar Radfahrer entgegen, die wohl den Pilgern zu zu ordnen sind. Einer hatte an seinem Scorpion Liegerad eine Griechenland-Flagge montiert.
Etwa nach der Hälfte der heutigen Strecke tauchten am Horizont ein paar Hügel auf.
Ich hoffte auf Windschatten. Doch nach der ersten HĂĽgelreihe, war das Land wieder flach wie bis anhin.
FĂĽr das Mittagessen suchte ich mir einen windstillen Platz in einem Dorf.
Ich wurde auf dem Dorfplatz hinter der Kirche fündig. Die Sonne schien schön warm auf den Platz herunter, die Kirche und die umstehenden Häuser hielten den Wind ab. Übrigends solche und ähnliche Ruinen und Schlösser befinden sich immer wieder in den Dörfern. Nicht immer so imposant wie hier in Olmillos de Sasamon.
Nach dem Mittagessen ging der Kampf gegen den Wind weiter. Er hatte sich leicht von Osten nach Norden gedreht, war jetzt zwar etwas wärmer, aber dafür noch heftiger als am Vormittag. Es schien sogar, dass er die dunklen schwarzen Wolken immer näher bringen würde.
Mein Hotel steht heute etwas ausserhalb des Zentrums. Der kĂĽrzeste und einfachste Weg fĂĽhrte durch die Industriezone. Eine grosse Hauptstrasse mit Doppelspuren in beide Richtungen und getrennter Fahrbahn fĂĽhrte mitten durch. Vielleicht fĂĽnf Kilometer lang. Alle paar hundert Meter ein Kreisel. Ausser ein paar Lastwagen hatte es glĂĽcklicherweise kaum Verkehr. Doch der Gestank war zeitweise kaum zum Aushalten. Von der Duftnote “Ablauf” ĂĽber “faulende Eier” bis hin zu “Farbdämpfen” und “NitroverdĂĽnner” war alles dabei.
Das Hotel steht am Rande dieser Zone. Heute weht der Wind die DĂĽfte vom Hotel weg.
Relive ‘Carrion de los condes nach Burgos (Kastilien-Leon)’
Weblog am 24.05.
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