Diesmal landeten die Wetterpropheten einen Volltreffer. Es regnete bei der Abfahrt, es regnete bei der Ankunft im nächsten Hotel. Dazwischen ganz kurze Pause, aber auch Phasen mit ziemlich heftigem Regen. Die Strecke war nicht allzulange, und wies kaum Höhenmeter auf, jedenfalls nicht solche die hätten schmerzen können.
Gegenüber den vorherigen Tagen war es eine eher langweilige Etappe. Die Loire befand sich mal links, dann wieder rechts. Ich durchrollte oftmals Getreidefelder, ab und zu auch mal Wiesen mit Pferden oder Kühen. Strecken durch den Wald waren auch dabei. Als grössere Städte kann Orléans genannt werden. Dort überquerte ich die Loire über eine imposante, moderne Brücke.
Und doch hat es manchmal Überraschungen dabei. Da kurve ich um alle möglichen Strassen, Quartiere, schmalste Gässchen in Saint-Hilaire-Saint-Masmin und stehe plötzlich vor diesem Schild.
Reinstes Deutsch, mitten in Frankreich.
Ich konnte es dann doch nicht sein lassen, und fragte am Abend bei Google nach. Saint-Hilaire-Saint-Mesmin unterhält mit Erkheim seit 1999 eine Partnerschaft. In dem Artikel steht aber auch, dass eine Partnerschaft mit der Gemeinde Sins im Aargau schon länger besteht. Es ist etwas merkwürdig formuliert, aber vermutlich besteht die Partnerschaft zwischen Erkheim und Sins und nicht Saint-Hilaire-Saint-Mesmin und Sins.
Ausgerechnet heute, war der Anteil an unasphaltierten Strassen sehr hoch. Die Wasserlachen, der Sand, die lockere Erde haben meine Regenkleider und das Rad ganz schön eingesaut. Überall klebte Dreck. Von den Schuhen bis an die Knie hinauf. Der Rücken sowieso und auch der Anhänger.
Kurz nach Orléan, etwa in der Hälfte meiner Strecke, taucht nach einem Zick-Zack durch Wald und über Wiesen ein Pavillon auf. Es hätte genau so gut ein Würstchenstand sein können. Links und rechts die Loire. Bei schönen Tagen vermutlich eine Badeanlage. Wie auch immer, es war weit und breit der einzige gedeckte Unterstand an meinem Weg. Eine WC-Anlage mit fliessendem Wasser und einem kleinen Brunnen unter dem Vordach.
Nicht nur, dass ich hier mein Mittagessen eingenommen habe, aber das war die Gelegenheit, wenigstens den gröbsten Sand und Dreck wieder aus den Kleidern zu bekommen. Zufälle gibts.
Am Nachmittag waren dann nur noch wenige und kurze Strecken auf unasphaltierten Strassen zu bewältigen.
Ein Bildchen der Loire, muss aber auch heute sein.
Übrigens bei der Ankunft im heutigen Hotel, habe ich zu erst gerade mal meine Ladung vom Anhänger unter die Dusche gestellt, zusammen mit dem Rucksack. So war dann der gröbste Sand schon mal abgespült. Anschliessend bin ich selber, mit samt der Regenkleider ebenfalls noch unter die Dusche gestanden. So ging das am Effizientesten. 🙂
Relive ‘Blois – Sully-sur-Loire (im Dauerregen)’
Weblog am 05.06.
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