Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

Arbeitsweg 2009-36

Die Fahrt am Morgen ging noch reibungslos über die Strasse. Teilweise hing der Nebel etwas tief, stellenweise nieselte es leicht aus dem Nebel heraus. Störend wirkte sich die kühlende Bise. Am Morgen bedeutet das Gegenwind. So freute ich mich dann, falls die Bise auch am Abend noch blasen würde, auf eine zügige Heimfahrt.

Doch am Abend, als ich den Renner aus dem Velounterstand schob, den obligaten Griff ans Hinterrad machte, war es wieder einmal so weit: Plattfuss. Irgendwo musste ich am Morgen wieder eine Scherbe oder sonst was Scharfes aufgelesen haben. So dass die Luft während des Tages so langsam aus dem Pneu entwich.

Renner auf den Kopf, Hinterrad raus, Mantel und Schlauch entfernen. Den möglichen Wüstling, den Eindringling unter der Lampe des Velounterstandes suchen und doch nicht finden, neuen Schlauch und den Mantel wieder auf die Felge, das Rad im Renner einspannen, mit der CO2-Pumpe aufblasen, fertig.

Bei der Fahrt aus der Stadt heraus, fiel mir auf, dass der Wind möglicherweise aufgehört hatte. Ich kam dennoch ziemlich zügig vorwärts. Merkwürdigerweise meldete das GPS mindestens zweimal, dass es keine Satelliten empfangen könne. Ist ja egal, ich weiss auch so wo es nach Hause geht.

Bei der Einfahrt ins Surbtal habe ich mich heute wieder für die Hauptstrasse entschieden. Es geht leicht bergab, pedalieren in hoher Trittfrequenz fällt mir leicht. Doch was ist das? Irgendwie beginnt der ganze Renner zu wippen. Ich wechsle den Rhythmus mit der Trittfrequenz. Das Wippen hört nicht auf. Schon wieder Plattfuss? Im nächsten Kreisel spüre ich es ganz klar: das muss ein Plattfuss sein.

Nur wenig weiter vorne ist eine Tankstelle und somit auch ein heller Platz. Ich habe aber keinen Schlauch mehr. Nur noch eine CO2-Kapsel. Ich bin jetzt etwa in der Hälfte des Heimwegs. Mit etwas Glück, und falls ich den Eindringling tatsächlich übersehen habe, hält ja die Luft dann doch noch bis nach Hause. Die Tankstelle ist geschlossen. Sie hat auch keinen Druckluftschlauch der auf ein Rennrad passen würde. So opfere ich dann halt meine zweite und letzte CO2-Kapsel, und fahre zügig weiter.

Doch nach wenigen Kilometern fängt die Wipperei schon wieder an. Ich habe mich gerade kurz vorher entschlossen, nach Baden zu fahren und dann allenfalls in Baden oder in Turgi in den Zug zu steigen falls es der Pneu doch nicht mehr aushält. Aber so schnell, schon wieder keine Luft mehr? Damit hatte ich nie gerechnet! Glücklicherweise hat die nächste Tankstelle eine Pumpe für Fahrräder. Ich versuche den Trick nochmals mit aufpumpen und fahre anschliessend sofort weiter.

Diesmal dauert es keinen Kilometer mehr und ich fahre auf der Felge. Alle Radrennfahrer können hier aufhören zu lesen. Was ich jetzt mache, tut im Herzen weh. Ich fahre mit dem Plattfuss noch die letzten Meter auf das Höhtal hinauf. Von da geht es bis zur Stadt Baden nur noch hinunter. Ich fahre langsam. Würde sofort absteigen, falls die Felge auf die Strasse schlägt. Ehrlich. Gedanken von Pneumörder kommen auf, der Schlauch wird sowieso futsch sein. Das Rad beginnt zu holpern. Der Mantel wird wahrscheinlich auch futsch sein.

Beim Landvogtei-Schloss in Baden, eben dort wo die Höhtalstrasse in die Stadt kommt, steige ich ab und mache dann den Rest des Heimweges mit dem Zug und zu Fuss.

Noch 14 Fahrten bis zum Jahresziel

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Autor: Urs

Würde mich eher als Tourenfahrer bezeichnen. Radfahren war schon in der Jugendzeit meine Leidenschaft. Doch auch dann schon eher für lange Ausflüge. Mit der Zeit gesellten sich die Fotographie dazu und teilweise beruflich bedingt auch das Interesse an IT, an Software. Damit war der Grundstein für dieses Weblog gelegt. Seit dem Jahre 2004 schreibe ich hier ziemlich regelmässig über meine Fahrten.

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