Über Nacht wurde ein Teil der Gäste nach Désaignes umquartiert. Ein kleines Nest, in einem engen Tal, oberhalb Lamastre. Wunderbarer Dorfplatz, aber kein GPRS-Empfang, so konnte ich deshalb die Beschreibung der Etappe von Montbrison nach Lamastre erst heute in das Weblog stellen.
Die heutige Etappe begann nach neun Uhr. Sie fĂĽhrte ĂĽber zwei kleinere HĂĽgel hinunter ins Rhonetal und dann in einer langestreckten Steigung der DrĂ´me entlang ĂĽber Crest nach Die.
So waren wir heute gezwungen, direkt nach der Abfahrt die ersten 400 Höhenmeter bei eher kühlerer Temperatur und noch mit ziemlich ungelenken Beinen hinter uns zu bringen. Auf dem ersten Hügel, dem Col de Montreynaud (760 MüM) wurden wir zudem von einem alles durchnässenden feinen Nieselregen empfangen. Anschliessend Abfahrt bis auf etwa 500 Meter und Aufstieg auf den zweiten Hügel, dem Col de la Mure (765 M). Der Regen liess nach und die Wärme machte sich endlich auch langsam in unseren Beinen und Armen breit. Vom Col de la Mure hat man eine sehr schöne Sicht hinunter ins Rhonetal.
Die Abfahrt führt oft durch waldige Strecken, auf einer meist gut ausgebauten Strasse, mit ein paar steilen (12%) Stellen darin, fast direkt neben die Rhone auf einer Höhe von 100 Metern über Meer.
Die Ebene der Rhone ist bald überquert und wir fahren der Drôme entlang hinauf nach Crest zum Mittagessen in der Altstadt. Bei dieser Querfahrt entdecke ich ein paar riesengrosse Sonnenblumenfelder, erste Rebenstöcke und Plantagen von Nektarinen oder Pfirsichen. Das Wetter wurde jetzt auch deutlich wärmer. Das Thermometer zeigte fast konstant 20 Grad an.
Nach dem Mittagessen nehmen wir dann noch den letzten Teil, quasi im Flug. Rennvelofahrer scheinen so eine Art ganz ausgeprägten Stalldrang zu haben. Auf den letzten 20 bis 30 Kilometern wird auf den Rädern kaum noch gesprochen. Alle pedalen wie verbissen ins Hotel. So auch heute: über längere Zeit fahren wir fast dauernd über 30 Kilometer pro Stunde, dies bei leichter Steigung und Winden aus wechselnden Richtungen. Ich kann dennoch erkennen, dass das Tal der Drôme zeitweise recht eng ist, ziemlich viel Kurven hat und wir zweitweise von Rebbergen umgeben waren die sich mit ganzen Plantagen von Nussbäumen abwechselten. Kurz vor Die dann noch mehrere 100 Meter lange Lavendelfelder.
Die Etappe als ganzes vielleicht eher ein Ruhetag, bevor es nun morgen in die Berge (Seealpen), mit richtig viel Höhenmetern geht.
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