aus dem Munde von Simon Enzler, gehört heute Abend im örtlichen Kulturtempel.
Ein gewiefter Appenzeller, in seiner eigenen Mundart, gespickt mit einer gehörigen Portion Zorn und Faustrecht, überdeckt mit viel Schläue und Humor, erklärt seine Sicht der Dinge. Zuerst aus der kleinen Froschperspektive, dann nötigenfalls langsam steigernd, sauber begründend, bis hin zu globalen Zusammenhängen.
Da fehlt kein Thema, das den heutigen Schweizer beschäftigt. Angefangen beim denkwürdigen fünften Wahlgang am 12. Dezember, bei dem die Schweiz doch so knapp an ihrem Untergang vorbeigeschrammt ist, über die schwindenden Cervelat-Vorräte, bis hin zu archäologischen Ausgrabungen in zehntausend Jahren nach einem eventuellen Vulkanausbruch im Appenzellerland.
Musikalisch begleitet wurde er von Daniel Ziegler. Der zwar meist in eher apathischer Stimmung vor sich hinmault. Richtiggehend aufblĂĽhen sieht man ihn dann, wenn er virtuos auf einer seiner elektrischen Gitarren und diversen elektronischen Hilfsmitteln, live, eine mehrstimmige Melodie, teils mit Einbezug von Stimmen aus dem Publikum, zusammen orchestriert.
Schade nur, konnte ich die guten Witze und Sprüche nicht behalten. Es waren zuviele in zu schnellem Takt. Nicht umsonst lösten sich laufend Lachsalven mit tosendem Beifall ab.