Manchmal, wenn es darauf ankommt, möglichst viele Kilometer zu bewältigen, suche ich mir Rundfahrten um unsere nächsten Seen herum. Einer dieser Seen ist der Zürichsee. Die Strecke ist fast ganz flach, ausser am Anfang wegen der Verkehrsampeln in der Stadt Zürich, kann sie auch sehr zügig, meist mit recht hohem Tempo gefahren werden. Die kleine Rundfahrt, wenn man über den Seedam zwischen Rapperswil und Pfäffikon das Ufer wechselt, ergibt etwa 60 Kilometer, die grössere Rundfahrt, ganz um den See herum ergibt gegen 100 Kilometer Kommen in meinem Falle noch die Hin- und Rückfahrt dazu, ergeben sich für die grosse Rundfahrt um die 160 Kilometer.
Als ich mich heute Morgen nach einem kräftigen Morgenessen auf den Weg machte, zog gerade eine Nebelbank das Aaretal herunter. Noch hatte ich diese Nebelbank im Rücken. Doch leider dürfte sie nicht die einzige gewesen sein, denn auch im Limmattal, noch vor Baden, schob sich eine Nebelwand langsam das Tal herunter. So fuhr ich denn bis weit nach Zürich, bereits ein schönes Stück dem Zürichsee entlang, ohne dass ich einen blauen Himmel gesehen hätte. Doch dann, spannten Sonne und Rückenwind zusammen und trieben die Nebel wenigstens mal ans andere Ufer. Ab diesem Zeitpunkt kam ich in den Genuss von schönstem Wetter.
Mit leichter Unterstützung des Rückenwindes konnte ich während der ganzen Fahrt, entlang dem östlichen Ufer des Zürichsees fast immer ein 30 KM-Tempo halten. Weil ich so flott vorwärts kam, beschloss ich auch in Rapperswil, nicht über den Seedam auf die andere Seite zu wechseln, sondern den ganzen See, auch den Obersee, noch zu umrunden. Das war einer der besten Entscheide. Denn kaum hatte ich Rapperswil verlassen, lag Schnee auf den Wiesen und Äckern. Nicht wahnsinnig viel, es war einfach nur weiss gedeckt. Dennoch hatte ich auf der Strasse immer wieder den Eindruck, als ob man die letzte Nacht, oder am Morgen früh noch den Schnee weggepflügt hätte. Denn auf den Radstreifen lag noch der ganze Matsch herum. Zudem floss Schmelzwasser, wie Regenwasser nach dem grössten Gewitterregen über die Strasse. Doch das Panorama, hinauf in die Berge, rund um die weisse Limmatebene, war für das Auge (und den Fotoapparat) schlicht unbezahlbar, umwerfend.
Kurz nach dem ich am obersten Ende gewendet hatte, suchte ich mir noch ein sonniges Plätzchen für das Mittagessen. Ich genoss diese Augenblicke der Aussicht, der Sonne, der Wärme und der Ruhe. Denn schon bald würde ich diesmal auf der westlichen Seite des Sees, der eher schattigen Seite und zudem noch gegen den Wind wieder nach Hause fahren.
Gegen den Wind und bereits mit so vielen Kilometern in den Beinen, konnte ich das 30 KM-Tempo nur noch selten über längere Zeit halten. Zudem ist auch die Strecke etwas welliger als auf der Ostseite des Sees. Doch ich kam immer noch zügig vorwärts, verpflegte mich vor der Stadt Zürich nochmals mit einer Kleinigkeit aus dem Rucksack und fuhr schon bald wieder weiter.
Der Rest der Strecke entspricht etwa meinem sonst ĂĽblichen Heimweg. Eigentlich hatte ich mich schon darauf gefreut, wieder mal einen 160er gefahren zu haben. Doch es kam wieder einmal anders.
Ausgangs Zürichs hatte sich ein Auffahrunfall ereignet. Die Autos standen noch herum, füllten ihre Unfallprotokolle aus, doch um die Scherben hatte sich wohl niemand gekümmert. Jedenfalls verliess die Luft an meinem Hinterrad hörbar und schnell den Schlauch. Das Problem war rasch behoben und meine Fahrt konnte weitergehen. Etwa 20 Kilometer später, war der selbe Reifen schon wieder platt. Das Loch befand sich ganz nahe am Ventil. Ein Zusammenhang mit dem Autounfall kann ich ausschliessen. Dieser Pneu ist hinüber.
Glücklicherweise befand sich nur wenige Meter neben meinem zweiten Plattfuss von heute der Bahnhof Wettingen. Reparaturmaterial für zwei Plattfüsse nehme ich auf solchen Fahrten nie mit. Und somit ist nun auch eine weitere 160er-Fahrt in diesem Jahr ausgeträumt.
Schön war es aber trotzdem. Vor allem die Zusatzschlaufe um das obere Seeteil des Zürichsees.
660 HM | |||
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