Als ich nach einem kräftigen Morgenessen zu Hause davonfuhr, lag der Nebel auf der Strasse. Ich hoffte, dass er sich dann schon zur richtigen Zeit auflösen würde. Überraschenderweise fuhr ich bereits nach wenigen Kilometern bei Birmenstorf an die Sonne. Doch das stellte sich bald als Anfängerglück heraus. Denn nur wenig weiter, war er wieder da, schlimmer als zuvor, dunkelgrau, keine Chance für die Sonne. Die Strassen nass, das Garmin zeigte laufend Temperaturen im Minusbereich. Noch spritzte es von der Strasse.
Die Strecke fahre ich normalerweise im Frühling, meist auf der Suche nach blühenden Obstbäumen. Manchmal im Uhrzeigersinn, manchmal auch anders herum. Ich wusste also, was mich Kilometermässig und Höhenmetermässig in etwa bis Zug erwarten würde. Ich wusste auch ungefähr, wie die Landschaft, das Reusstal, unterwegs aussehen würde. Vielleicht auch deshalb machte es mir nicht allzuviel aus, dass sich der Nebel derart im Reusstal festgesetzt hatte. Mit einem kleinen Unterbruch, blieb er nämlich liegen, bis ich in Zug am See ankam.
Bei der Fahrt entlang des Zugersees zog sich der Nebel in den Schatten der Rigi zurück. Das gab wunderbare Eindrücke mit dem See, dem Nebel darüber und oben die verschneite Rigi an der Sonne. Leider trieb ich es zu weit, wollte immer eine noch bessere Situation für ein Foto erwischen, so lange, bis es eben zu spät war. Der Nebel verdeckte wieder alles.
In Arth, am südlichen Ende des Zugersees, hatte ich noch keine Lust, den Heimweg schon wieder im Nebel, diesmal am Fusse der Rigi durchzufahren. Ich entschied mich, auch noch den Lauerzersee an die heutige Fahrt anzuhängen. Ich wählte dazu die sonnige Seite, hügeliger und länger als die schattige Seite am Fusse der Rigi. Es war ein toller Entscheid. Schöner hätte es gar nicht sein können.
Als ich in Schwyz ankam, den Sonnenschein am Vierwaldstättersee sah, tja, da war bald entschieden, wie der Heimweg aussehen könnte. Wenn ich keine allzulange Mittagspause mache und sonst immer schön Gas geben würde, müsste es noch reichen, vor dem Eindunkeln nach Hause zu kommen.
Mittagessen am Vierwaldstättersee aus dem Rucksack. Zügig blies der kalte Wind dem Ufer entlang. Ich suchte ein bisschen Windschatten zwischen den kahlen Bäumen.
Ich fand es sehr schön, die Strecke von Brunnen nach Luzern in dieser Jahreszeit zu fahren. Für einmal fast kein Verkehr. Ausser ein paar wenigen Wanderern, halten sich wohl die meisten Touristen bereits in den Bergen zum Skifahren auf. Weniger schön war, dass sich das Wetter laufend verschlechterte. Der Nebel drückte immer wieder von den Hängen herunter. Darüber schien sich Bewölkung auszubreiten, Oder war auch das nur Nebel? Bald nach Küssnacht war dann definitiv fertig mit Sonne.
Den Weg von Luzern nach Hause wähle ich in der Regel so, dass ich ab Hochdorf im Seetal der westlichen Seite des Baldeggersees und später des Hallwilersees entlang fahre. Dort hat es meist etwas weniger Verkehr und ist vielleicht auch etwas weniger welllig als an der Ostseite. Die beiden Fotohalte nutze ich noch für eine kleine Verpflegung aus dem Rucksack.
Zum Schluss schaffte ich es gerade noch, zusammen mit der Dämmerung in unser Quartier einzufahren. Auch wenn die heutige Fahrt etwas länger wurde, als ich das ursprünglich geplant hatte, so habe ich die Strecken an der Sonne, ausserhalb des Nebels richtig genossen.
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