Nachdem ich mich die letzten beiden Tage eher den langen Fahrten und somit auch den Kilometern widmete, wollte ich mich heute wieder von den Bouncies in der Gegend herumlocken lassen. Zumal ich nach der Erledigung der täglichen Aufgabe bei Munzee wieder die 750 Punkte aus dem “Laserpointer” erhalten sollte.
So räumte ich zuerst in den Quartieren die Punkte ab und wollte anschliessend im Bünztal ein ganz bestimmtes Munzee markieren, um eben meine 750 Punkte zu erhalten. Das gelang zwar wie geplant, doch bereits das erste Ziel aus dem Laserpointer kam so unglücklich zu liegen, dass ich etwa dreissig Meter weit durch einen brusthohen Brennesselgürtel hätte gehen müssen. Das in kurzer Radfahrerhose hatte ich keine Lust. Längeres Suchen nach einem besseren Weg blieb erfolglos, denn die anderen Seiten waren mit viel Geäst, Dornen oder Matsch auch nicht viel besser zugänglich. Pech gehabt.
DafĂĽr stiess ich ganz zufällig mitten im Wald auf eine Tafel “Alte ZĂĽriweg”. Offensichtlich fĂĽhrte hier im Mittelalter eine Warenhandelsroute West – Ost durch den Aargau. Sie kreuzte sich zudem irgendwo in der Nähe mit der Nord – SĂĽd Route, welche damals ĂĽber den Bözberg kam und vermutlich bei Veltheim auf einer Fähre die Aare ĂĽberquerte. Dies bevor später die schmalste Stelle der Aare in Brugg eine BrĂĽcke erhielt.
Von Strassenzöllen wird geschrieben. Man erhält den Eindruck, dass fast um jede Ecke Zoll erhoben wurde. Aber auch von beschwerlichen und mĂĽhsamen Wegen. Zum Beispiel eben dieser Abschnitt “Alte ZĂĽriweg” war nur ein Waldweg, unbefestigt, höchstens an morastigen Stellen wurde er mit Bollersteinen etwas ausgelegt. Die Fuhrwerke wurden schwerer, die alten Wege genĂĽgten nicht mehr. Es wurde eine bessere, und besser unterhaltene Strecke, der “Neue Aargauerweg” gebaut. Damit gingen dann natĂĽrlich auch die Zolleinnahmen am “Alte ZĂĽriweg” zurĂĽck und flossen in andere Taschen. Geschichtsunterricht aufgefrischt.
Nach diesem geschichtlichen Update ging es wieder zurĂĽck, hinunter ins BĂĽnztal. Ich ĂĽberlegte mir gerade, wie die Topografie damals wohl ausgesehen haben mag. So mitten ĂĽber einen HĂĽgel hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Ob sich da die BĂĽnz in den 700 Jahren so ein tiefes Bachbett gefressen hat? Oder ob der Weg entlang der BĂĽnz hinunter und entlang dem Aabach hinauf aus anderen GrĂĽnden doch nicht in Frage kam?
Nicht nur im Bünztal. In der ganzen Gegend herrscht zur Zeit Hochbetrieb beim Grasmähen und Getreide ernten.
Weblog am 22.07.
316 HM | ||
---|---|---|
29 Grad |