Vor und während der letztjährigen Ausstellung in Basel wurden wir ja mit allen möglichen Theorien über die Todesursache des jungen Pharaos orientiert. Jede einzelne konnte fast lückenlos bewiesen werden, bis eben auf ein paar wenige fehlende Puzzleteile. Vom Jagdunfall bis zum gewaltsamen Tod war alles dabei. Und nun soll das alles nichts gewesen sein? Ein lapidarer Beinbruch während der Mumifizierung? Ein Artikel aus der heutigen NZZ
Der Pharao Tutenchamun ist entgegen früheren Theorien offenbar doch nicht ermordet worden. Dies ist das Ergebnis einer umfangreichen computertomographischen Untersuchung der Mumie des Pharaos, das der Generalsekretär der ägyptischen Aufsichtsbehörde für Altertümer am Dienstag in Kairo präsentierte. Es gebe keinerlei Anzeichen, dass der vor 3300 Jahren regierende Kindkönig einen Schlag auf den Kopf erhalten habe oder auf andere gewaltsame Art zu Tode gekommen sei. Auch Überlegungen, der Pharao könnte einen Unfall gehabt haben, bei dem sein Brustkorb eingedrückt wurde, hätten sich als unwahrscheinlich herausgestellt. Die an der Untersuchung beteiligten Wissenschaftler aus Ägypten, Italien und der Schweiz hätten aber Hinweise auf einen Oberschenkelbruch entdeckt, den der König kurz vor seinem Ableben im Alter von 19 Jahren erlitten habe. Dieser könnte eine lebensbedrohliche Infektion ausgelöst haben. Es sei allerdings nicht ganz auszuschliessen, dass der Beinbruch während der Einbalsamierung der Leiche verursacht worden sei. Während der Computertomographie waren vor zwei Monaten binnen 15 Minuten 1700 Aufnahmen der Mumie angefertigt worden.