Normalerweise würden wir auf dieser Route in Escaladei den Mittagslunch verzehren. Zu diesem Zeitpunkt haben wir allerdings noch nicht einmal die Hälfte der Runde gefahren. So haben wir, auch auf Wunsch der Gäste, die Mittagszeit etwas verschoben, hinüber nach Porrera.
Beim Start der Runde bläst ein recht kräftiger Wind ĂĽber unsere Ebene. Leider können wir ihn nur wenige Kilometer als RĂĽckenwind schätzen. Unsere Runde wendet sich bald “in den Wind”. So sind denn heute nicht nur die Beine fĂĽr die Auffahrt zum Coll d’Alforja etwas mehr gefordert, sondern auch die Arme und vor allem die Konzentration. Der Wind ist zeitweise recht böig.
Bei der Abfahrt, hinunter ins Hinterland, mässigt sich der Wind. Ich schreibe dies zuerst einer günstigen Richtung des Tales zu. Aber auch während der weiteren Fahrt entlang der Hänge der Weingebiete des Priorat und Montsant, ist der Wind zwar noch da, aber viel erträglicher. Zeitweise sogar als Rückenwind.
Nach einigen Auf und Ab’s gelangen wir an die Abzweigung nach Escaladei hinunter.
Einer der Gäste klärte mich ĂĽber die Zusammenhänge von Priorat und Montsant auf. Demnach soll ein Eremite im Kloster ganz in der Nähe von Escaladei Versuche mit einer neuen Weintraube gemacht haben, die etwas resistenter gegen Schädlinge werden sollte. Er baute diese an und die Bauern aus dem El Priorat ĂĽbernahmen diese Weintraube. Es waren dies alles Bauern aus Dörfern, die heute den Zusatz Priorat im Namen haben. Um das Priorat herum entstand das Weingebiet Montsant. Scheinbar soll es auch nur zwei Weingebiete in ganz Spanien geben, die im Namen den Zusatz “DOQ” haben. Alle ĂĽbrigen Weingebiete sind nur “DO”.
Während unserer weiteren Fahrt kommen wir an Vilella Baixa, Gratallops, Torroja del Priorat vorbei, die wohl alle bezüglich Wein einen sehr guten Ruf geniessen.
Unser Mittagessen nehmen wir in Porrera ein.
Der Wind hat nun gekehrt. Für die Rückfahrt über den Coll de la Teixeta profitieren wir während der Auffahrt von seiner Hilfe, auch während der Abfahrt in die Ebene hinunter. Doch dann ist fertig mit der Unterstützung. Die letzten Kilometer, weg vom Gebirge, hinunter ans Meer zurück nach Cambrils, ist wieder Beinarbeit angesagt. Zwar nicht so heftig wie am Morgen, aber das Schlussbier am Meer ist auch heute wieder ein Genuss.
Weblog am 23.05.
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