Dezember
Das Jahr endete so verrückt, wie fast jeder Monat davor auch. Anfang Dezember einen Wintereinbruch mit viel Schnee und viel Kälte. So dass ich mich nur gerade einmal für eine Fahrt auf dem Arbeitsweg entschliessen konnte. Ich rollte viel auf der Rolle. Doch ab Weihnachten war der grösste Teil des Schnees weg, es wurde wärmer, man hätte meinen können, der Frühling sei ausgebrochen. Unter diesen Umständen gelang mir auch ein weiterer Wettbewerb bei Strava. Es ging darum, zwischen Weihnachten und Neujahr 500 Kilometer zu fahren.
Ich bewältigte das mit ein paar Rundfahrten um unsere Seen und entlang des Rheines. Es ist fast unglaublich, aber an 3 Tagen in der letzten Dezemberwoche fuhr ich teils weit über 100 KM. Ich denke, ein würdiger Abschluss für ein Jahr, in dem ich alle meine Ziele, Anzahl Arbeitswege, Höhenmeter und Kilometer, bei weitem erfüllt habe.
November
Der November bescherte uns einen nasskalten Auftakt in den Winterpokal. Schon bald aber kämpfte der Südwind (Föhn) mit teils grandiosen Wärmetagen gegen den frühen Wintereinbruch. Bei ein paar morgendlichen Fahrten auf dem Arbeitsweg reichte es nicht zuletzt auch deshalb nochmals zu schönen und vorerst auch letzten Bildern von Sonnenaufgängen.Um die Mitte des Monats war es mir sogar möglich, bei recht angenehmen Temperaturen und trockener Witterung nochmals einen letzten 100er in diesem Jahr hinzukurbeln. Die Fahrt führte rund um den Zürichsee, während der auch dieses Bildchen entstanden ist.
Der Monat verabschiedete sich dann aber bald mit immer nasseren Tagen. Die Temperaturen fielen auch immer weiter, so dass es gegen Ende Monat schon wieder fĂĽr etwas Schnee, selbst in unseren tiefen Lagen reichte.
Oktober
Ein grossartiger Monat ging zu Ende. Die Erlebnisse scheinen sich diesmal regelrecht die Hand zu reichen. Nebst 17 Fahrten auf dem Arbeitsweg gelangen mir auch ein paar schöne Fahrten am Wochenende. Zum Beispiel wie im Titelbild an grossen Auslagen mit Kürbissen vorbei, oder ich konnte ein paar schöne farbige Herbstbäume mit meiner Pixelkiste einfangen.
Nebst den Velofahrten hatte der Monat aber auch sonst noch zwei Highlights zu bieten: Das eine, ein Ausflug auf die Bodensee-Insel Mainau, an die dortige Dahlienschau. Unmengen von blühenden Dahlien, in immer wieder anderen Farben und Formen konnten wir dort bei schönstem Wetter bestaunen.
Das andere, ein Wochenende mit Dampf. Mit einem Dampfzug zweimal über den Gotthard fahren, dabei an den schönsten Orten Filmen und Fotographieren und fast einen ganzen Tag lang an einem Dampflokomotiven-Treffen in Italien teilnehmen. Da schlug mein Modellbahnerherz doch deutlich schneller.
Auch wettermässig bot der Oktober die gesamte Palette an. Nach Regen, sorgte der Föhn für warmes Wetter. Das blieb sogar noch etwas über die Dauer des Föhnes hinaus bestehen. Wir glaubten schon an den goldenen Herbst und konnten es kaum fassen, dass der Wetterumsturz nach zwei Tagen Regen sogar den ersten Schnee hinwarf. Weil auch die Temperatur massiv sank, blieb der Schnee ein paar Tage liegen.
September
Der September war wieder einmal fast ganz den Fahrten auf dem Arbeitsweg gewidmet. Zwei weitere Fahrten habe ich in den südlichen Teil des Kantons Aargau unternommen. Bei strahlendem Sonnenschein (nachdem sich der Nebel endlich gelichtet hatte) durch den Bezirk Muri und eine zweite durch den Bezirk Kulm. Dabei stelle ich immer wieder fest, wie wenig ich eigentlich den südlichen Teil des Kantons kenne. Immer wieder gelange ich dabei an ganz beachtlich steile Strecken, vor allem dann, wenn man sich nicht schön an die Nord-Süd-Richtung hält, sondern eben quer über die Moränenhügel aus der Gletscherzeit fährt.Wettermässig war es ein ziemlich durchzogener Monat, gefühlt eher wie April. Warme und kalte Tage wechselten sich ab. Einige Male war auch Regen dabei und vor allem die Zeit des Nebels hat wieder begonnen.
Erfreulich und immer wieder eine Augenweide sind die schönen Präsentationen der Kürbisauslagen. In Häuschen, auf Wagen, auf Strohballen, in Zelten. Der Phantasie der Bauern sind keine Grenzen gesetzt.
August
Im August konnte ich die zweite Auflage meiner Fahrt zu Gletschern und Alpenpässen in Ă–sterreich durchfĂĽhren. Nachdem ich letztes Jahr ja vieles wegen Regen und kalter Witterung weglassen musste, kam ich dieses Jahr mit viel Sonne und Wärme auf die höchsten Stellen hinauf. Das Highlight ist sicher die Fahrt auf der Oetztaler Gletscherstrasse bis hinauf zum Tiefenbachferner auf 2’830 Meter ĂĽber Meer. Dem höchsten Punkt der derzeit mit dem Rennrad in Europa auf geteerter Strasse erreicht werden kann. Mit 2’750 Meter ĂĽber Meer erstattete ich einen Tag zuvor auch dem Weissseeferner am Ende des Kaunertales einen Besuch ab.Sozusagen mitten in der Gletscherwelt, am Fusse von Eiger, Mönch und Jungfrau, machte ich zum Schluss meiner Ă–sterreichferien nicht nur einen freien Tag, sondern fuhr in einem Team von noch drei weiteren Mitstreitern, den Teil des Rennrades am Inferno MĂĽrren, einem Triathlon vom Thunersee ĂĽber die grosse Scheidegg.
Der August geht zudem mit knapp 30’000 Höhenmeter wohl in die Geschichte meiner Radfahrerei ein.
Juli
Sogar im Aargau kann man schöne Touren mit recht viel Höhenmetern fahren. Wegen eines Wettbewerbes bei Strava, bei dem es darum ging, innerhalb einer Woche knapp 7’000 HM zu erklimmen, habe ich an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden so ziemlich alle Pässe und Ăśbergänge entlang des Juras, des Limmattales und dem Rhein gefahren. Das ergab dann schon mal gut 4’000 Höhenmeter. Die restlichen Höhenmeter habe ich mir mit etwas ausgedehnteren und hĂĽgeligeren Heimwegen von der Arbeit zusammengesucht.Etwa ab mitte des Monats versuchte ich mit meiner GoPro am Lenker, brauchbare Fotoserien des Arbeitsweges zu bekommen. Alle 30 Sekunden macht die Kamera ein Foto. Dabei entdeckte ich, dass ab und zu ganz gute SchnappschĂĽsse dabei sind. Seitdem fährt die Kamera fast immer auf dem Lenker mit.
Wettermässig befinden wir uns seit etwa Mitte Juli im Sommer. Endlich wurde es nicht nur trocken, sondern auch noch sommerlich warm. Die ersten Hitzetage zogen durchs Land.
Juni
Der Anfang des Monats fiel sehr regenreich aus. Beinahe hätte ich es vermasselt, auch diesen Monat wieder 1000KM mit dem Rad unterwegs zu sein. Doch am mittleren Wochenende des Monats traf es sich so gut, dass ich mir ein ganzes Wochenende Fahrradfahren realisieren konnte. Ab Chur bin ich am Samstag über den Oberalppass bis hinunter nach Flüelen am Vierwaldstättersee gefahren. Am Sonntag dann ein kleines Stück zurück nach Altdorf, anschliessend über den Klausenpass, durch das ganze Glarnerland hinunter, entlang dem ganzen Zürichsee und über Zürich und durch das Limmattal bis nach Hause. Das alles bei schönstem Sommerwetter, mal abgesehen von einem nächtlichen Gewitter und morgendlichen Nebeln am Klausenpass. Höhenmetermässig nicht so eine Wahnsinnsleistung, aber kilometermässig reichte es, um mit ein paar Fahrten auf dem Arbeitsweg und den üblichen kleineren Ausflügen doch über die 1000KM zu kommen.
Das Highlight in diesem Monat hat aber fĂĽr einmal nichts mit dem Radfahren zu tun. Es war dies die Ferienreise mit der Familie “Ans Ende der Welt”. Eine Reise mit Flugzeug und Reisecar bis hinauf an das Nordkapp. Vielleicht als Entschädigung fĂĽr die vielen Kilometer im Reisecar bei Dauerregen und den StadtausflĂĽgen bei starker Bewölkung, hatten wir das GlĂĽck, tatsächlich um Mitternacht, wenigstens fĂĽr einen kurzen Moment, die Mitternachtssonne am Nordkapp zu sehen. Etwa eine handbreit ĂĽber der stählernen Weltkugel bohrte sie sich fĂĽr ein paar Minuten ein Loch durch die Wolkendecke.
Mai
Nach der RĂĽckkehr von unseren Holland-Ferien konnte ich mich schon bald wieder auf den Velosattel schwingen.In diesem Monat Mai machte ich bei einem Wettbewerb von Strava mit. Es ging darum, im Rahmen der Tour of California, diese Distanz zweimal zu fahren. Insgesamt 2’380 km. Wegen der Feiertage rund um Pfingsten machte ich mir Hoffnungen, wenigsten 3/4 dieser Strecke, also 1’785 km während des Monates erreichen zu können. Klar, da mussten ein paar Kilometer mehr gefahren werden, als nur auf dem Arbeitsweg hin und her.
Nebst ein paar ausgiebigen Fahrten durch die Aargauer Gemeinden und ein paar extrem verlängerten Heimwegen, werden wohl drei schöne Erinnerungen an den Mai übrig bleiben.
Das eine war eine Fahrt auf den Feldberg im Schwarzwald. Mittagessen nach etwa 90 Kilometern und vielen Höhenmetern. Dafür ging es dann anschliessend fast stundenlang nur noch hinunter und auf flachen Stücken nach Hause.
Die beiden anderen Fahrten habe ich im Jura absolviert. Die eine von Basel, fast ausschliesslich in südlicher Richtung über den Jura nach Härkingen im Mittelland und dann flach weiter nach Hause und die andere von Biel, zuerst fast nur in nördlicher Richtung bis wenig über die Schweizer Grenze hinaus und dann anschliessend nach Basel. Mit diesen beiden Fahrten habe ich mir einen alten Wunsch, nach Fahrten durch den Jura erfüllt, mindestens fürs erste. Habe ich diesmal vor allem das östliche Ende des Juras durchquert, so gibt es weiter westlich auf jeden Fall noch ähnlich interessante Gegenden. Dafür bräuchte ich aber ein bisschen mehr Zeit, vielleicht zwei oder drei zusammenhängende Tage.
April
Einerseits hatte das Wetter von allem etwas zu bieten. Das reichte von viel Regen, Kälte über Sonnenschein bis hin zu Hagel und Gewitter. Andererseits verlief auch mein Velomonat irgendwie unruhig, aber trotzdem sehr interessant. Den Auftakt, bereits am 1. April, machte eine Fahrt über die Ibergeregg. Nebel, Schnee und gegen Abend schönster Sonnenschein. An den Wochenenden beschäftigte ich mich mit Fahrten zu Gemeinden im Aargau. Diese entpuppten sich immer wieder zu Blustfahrten durch den Frühling. Leider ging das allerdings nicht immer ganz ohne Regengüsse.
Velofahrerischer Höhepunkt, nebst der Fahrt über die Ibergeregg war allerdings, dass ich einmal an einem verregneten Sonntag insgesamt drei Mal über den Bözberg gefahren bin, nur um diesen Track zusammen mit einem Text an quäldich.de zu senden, damit dort auch der Bözberg in die Liste der Pässe aufgenommen wird. Er wird derzeit vom Redaktorenteam noch textlich nachbearbeitet.
Gegen Ende Monat stand der Beginn der FrĂĽhlingsferien mit der Familie in Holland auf dem Wunschzettel.
März
Ganz im Gegensatz zum Februar verlief der Monat März. Zeitweise schon fast frühlingshaft warm. Auf dem Arbeitsweg wurde es heller und heller, jedenfalls bis zur Umstellung auf die Sommerzeit. Vermutlich war der Monat viel zu trocken. Nicht zuletzt auch deshalb reichte es mir für ganze 16 Fahrten auf dem Arbeitsweg, also fast an jedem Tag des Monats. Unter diesen Umständen musste ich mich wie erwartet nie auf der Rolle verweilen.
Gegen Ende des Monats wurde auch der Winterpokal von Rennrad-news.de abgeschlossen. Mit dem erreichten 350. Rang bin ich sehr zufrieden. Doch das Training geht gleich weiter. Während den nächsten Wochen dürften mich wohl die Vorbereitungen auf Inferno-Mürren, dem Wettkampf vom Thunersee auf das Schilthorn, beschäftigen.
So ergriff ich die Gelegenheit am letzten Sonntag im März, um gleich mal meinen ersten richtigen Pass in diesem Jahr zu fahren. Bei strahlend blauem Himmel, aber kalter und zügiger Bise erkurbelte ich den Balmberg. Dies könnte vielleicht auch der Auftakt für eine ganze Reihe von Jurapässen sein. Mal sehen, wie sich die Sache entwickelt.
Februar
Der Monat verlief einigermassen trocken, zeitweise auch bitterkalt. Um die Monatsmitte hatten wir ein paar Eistage und andauernd -10 Grad und tiefer. Selbst Meteorologen meinten, dass solche Minustemperaturen im Februar zwar nichts aussergewöhnliches seien, doch die Anzahl der Eistage in dieser langen Reihenfolge würde nicht allzuhäufig vorkommen. Eine einzige Fahrt auf dem Arbeitsweg bei -16 Grad war auch für mich ein einmaliges Erlebnis gewesen. Ansonsten quälte ich öfter die Rolle.
Dennoch gab es ein paar schöne Rundfahrten am Wochenende, bei zwar eiskalten Temperaturen, aber immerhin an der Sonne. Gegen Ende des Monats konnten teils wunderbare Sonnenauf- und Sonnenuntergänge beobachtet werden. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich derzeit das Vergnügen habe, einen Teil des Arbeitsweges in der Dämmerung fahren zu können.
Januar
Die Wärme der letzten Monate setzte sich auch im Januar vorerst noch fort. So konnte ich beispielsweise bereits am 1. Januar wieder mit meinen Fahrten zu den Aargauer Gemeinden weiterfahren. Dies bei ziemlich warmer und trockener Witterung. Sogar insgesamt neun mal konnte ich den Arbeitsweg abradeln, wurde allerdings ein paar Mal verregnet. Für die Fahrten auf dem Arbeitsweg muss ich am Morgen immer noch den ganzen Weg in völliger Dunkelheit durchradeln. In der letzten Woche des Januars, kann ich nun schon mal die ersten paar Kilometer des Heimweges bei Tageslicht zurücklegen. Während ein paar Tagen war ich wegen eines Sturmtiefes verhindert, weitere Fahrten auf dem Arbeitsweg zu machen. Gegen Ende des Monats wurden uns dann sibirische Kälteeinbrüche prognostiziert.
Trotzdem waren doch einige Fahrten auf der Rolle notwendig, um mein Ziel, beim Winterpokal unter den ersten 400 Plätzen zu bleiben, nicht aus den Augen zu verlieren.